"Lücke" zurück in den Norden? Werder hat Füllkrug im Visier

6.4.2016, 10:40 Uhr
Von der Weser an den Valznerweiher und zurück? Zumindest eine Rückkaufoption über 1,8 Millionen Euro soll Werder bei Niclas Füllkrug haben.

© Zink Von der Weser an den Valznerweiher und zurück? Zumindest eine Rückkaufoption über 1,8 Millionen Euro soll Werder bei Niclas Füllkrug haben.

Denn Bremen hat eine Rückkaufoption. Der Verein soll Füllkrug für 1,8 Millionen Euro zurück an die Weser holen können, wie die Syker Kreiszeitung schreibt und nun auch mit dem O-Ton eines Bremer Verantwortlichen aufwartet. Werder-Sportchef Thomas Eichin mag die Summe zwar auf Nachfrage nicht bestätigen, erklärt dem Blatt aber: "Wir haben das bei vielen Spielern gemacht - für den Fall, dass sie durch die Decke gehen."

Geht Füllkrug aus Sicht der Hanseaten durch die Decke? Zumindest attestiert Eichin dem einstigen Publikumsliebling in Bremen, dass er "einen guten Job" in Nürnberg macht. Seine Entwicklung in der Noris beobachte der Verein, sagt Eichin und ergänzt: "Gott sei Dank haben wir eine Rückkaufoption."

Füllkrug gehörte bis zu seiner Leihe nach Fürth vor drei Jahren zu den Hoffnungsträgern bei Werder, mancher Fan glaubte auch da noch, dass "Lücke" sich zu einem herausragenden Stürmer entwickeln könnte. Doch Füllkrug konnte bei seiner ersten Station in Franken nicht überzeugen, das Team um den damaligen Werder-Trainer Robin Dutt traute ihm nicht zu, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Unter Thomas Schaaf hatte Füllkrug zuvor immerhin noch 23 Spiele in der ersten Liga absolviert.

Im Sommer 2014 wechselte Füllkrug also zum 1. FC Nürnberg - und entwickelte sich alsbald zu einer Stammkraft in der Offensive. Hatte "Lücke", wie der sympathische Stürmer aufgrund seiner veritablen Zahnlücke liebevoll genannt wird, in seiner Einstiegssaison beim Club seine Torjägerqualtiäten nur vereinzelt unter Beweis stellen können (drei Treffer, sieben Assists), holte er dies in der bisherigen Spielzeit eindruckvoll nach.

Spätestens seitdem Club-Coach René Weiler auf den Blondschopf und Guido Burgstaller als Doppel-Spitze setzt, trifft Füllkrug wie der Lump am Stecken. Die jüngsten Arbeitsnachweise des Angreifers, der in den letzten sechs Spielen stets getroffen oder wie gegen Lautern zumindest eine Torvorlage beigesteuert hat, gehen einher mit den imposanten Erfolgsserien des FCN. 18 Spiele ist der Füllkrug-Club ungeschlagen, die letzten sechs Partien gestaltete der Aufstieganwärter allesamt siegreich. Einschließlich seines Heldenstücks im Derby, dem späten Siegtreffer gegen Fürth, weist der  23-Jährige inzwischen zehn Saisontore vor. Und ist für seinen Arbeitgeber damit Gold wert. 

Vor ein paar Tagen bekannte sich Füllkrug bei Sky noch zum Club. "Bei einem Aufstieg wäre es Quatsch, den Club zu verlassen", sagt er. Sein Vertrag beim 1. FC Nürnberg läuft noch bis 2017.

Doch Werder muss erst einmal Bedarf in der Offensive haben, was auch davon abhängt, ob Claudio Pizarro fit bleibt und noch eine Saison bei den Bremern dranhängt. Dazu stehen mit Anthony Ujah und Aron Jóhannsson ebenfalls zwei Spieler im Kader, die nominell bei einem Wechsel vor Füllkrug stehen würden.

Nach mehreren Änderungen im System scheint sich Trainer Viktor Skripnik zudem auch auf eine Aufstellung mit nur einem Stürmer in der Spitze festgelegt zu haben. Aber ob das zur neuen Saison so bleibt? Nicht unerheblich dürfte auch sein, ob Werder Bremen am Ende dieser Saison absteigt. Aber selbst wenn die Hanseaten "Lücke" nicht in den Norden holen, steht angeblich schon der nächste Interessent bereit: der Hamburger SV.

Aber eine Sache dürfte die Clubfans für den Moment beruhigen: Noch soll es keinen direkten Kontakt zwischen Werder und Füllkrug gegeben haben. Und mit dem Aufstieg könnte der Club das wichtigste Argument selbst klarmachen, um "Lücke" am Valznerweiher zu halten.

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