Match-Statistik: Der Club so effizient wie nie

30.11.2015, 12:33 Uhr
Umwerfende Leistung am Millerntor: Die Club-Spieler feiern nach dem 4:0 ausgelassen mit den mitgereisten Clubfans.

© Sportfoto Zink / DaMa Umwerfende Leistung am Millerntor: Die Club-Spieler feiern nach dem 4:0 ausgelassen mit den mitgereisten Clubfans.

"Ein Schuss, ein Tor, der Club war's" - was so manche Fans auf den Rängen gesangestechnisch intonieren, traf beim Gastspiel beim FC St. Pauli fast buchstäblich zu. 4:0 siegte der 1. FC Nürnberg am Millerntor, was besonders an der unglaublichen und ungewohnten Effizienz lag. Sieben Schüsse hatte der FCN nur abgegeben, vier fanden dabei den Weg ins Tor. "Wahnsinn, oder?", staunte auch Coach René Weiler hinterher auf der kleinen Presserunde.

Dermaßen effizient kennt man den Club eigentlich gar nicht, es passte einfach alles in der Hansestadt. Denn die drei Torschützen Niclas Füllkrug, Patrick Erras und Tim Leibold hatten jeweils eine hundertprozentige Torquote - jeder Schuss des Trios fand den Weg ins Netz. Selbst weite, blind geschlagene Bälle (wie vor dem 2:0) führten zu Toren, beim 4:0 kurz vor Schluss fiel Erras die Kugel vor die Füße, er musste nur noch den Schlappen hinhalten.

"Wir waren heute sehr effizient. Zudem haben wir die Tore zu guten Zeitpunkten erzielt, gerade das 2:0 vor der Halbzeit und der dritte Treffer kurz nach der Pause", erkannte auch Weiler. Doppelpacker Füllkrug sagte: "Unsere Chancenverwertung war sehr gut. Auch bei mir sind die Dinger heute reingegangen." St. Pauli schoss derweil 15-mal aufs FCN-Gehäuse, wirklich brenzlig wurde es für Raphael Schäfer aber nie.

Die Nürnberger Hintermannschaft war schlicht jederzeit aufmerksam. "Wir hatten keine große Chance", gab St. Paulis Innenverteidiger Lasse Sobiech zu. Die 3000 mitgereisten fränkischen Schlachtenbummler konnten ihr Glück kaum fassen, einen dermaßen kompakten Eindruck hatte der Club auswärts lange nicht gemacht. "Die Mannschaft wird immer stabiler, bissiger", ist Weiler aufgefallen, ihm imponierte besonders der Verteidigungsaufwand und die Arbeit gegen den Ball. 51 Prozent der Zweikämpfe entschied sein Team für sich, kam dabei sogar ohne Gelbe Karte aus.

"Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie das heute hinbekommen hat, richtig gut", war Weiler nach dem höchsten Sieg der Saison froh. Er gestattete sogar Ondrej Petrak, seit Monaten außen vor, sowie Debütant Philipp Hercher ein paar unerwartete Einsatzminuten. Verteidiger Georg Margreitter hatte im Vorfeld "eine Schlacht" erwartet, doch wirklich brenzlig wurde es zu keinem Zeitpunkt. Der österreichische Abwehrstabilisator nahm als Andenken ein dickes Auge mit auf den Heimweg - der einzige kleine Schönheitsfehler an diesem Tag.

 

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