Match-Statistik: Der FCN besinnt sich auf seine Tugenden

17.10.2016, 09:27 Uhr
"Der dritte Sieg in Folge tut uns sehr gut", sagte Thorsten Kirschbaum. Das sieht man den Gesichtern der feiernden Club-Akteure an.

© Sportfoto Zink / DaMa "Der dritte Sieg in Folge tut uns sehr gut", sagte Thorsten Kirschbaum. Das sieht man den Gesichtern der feiernden Club-Akteure an.

Vergangene Saison trugen bestimmte Tugenden den Weiler'schen 1. FC Nürnberg bekanntlich fast bis in die Bundesliga. Kampfkraft, Leidenschaft, Hartnäckigkeit, Bissigkeit - diese Tugenden sind in der zweiten Bundesliga Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Zweitligafußball mögen es manche nennen; wiederum andere nennen es Grundtugenden des Fußballs - sofern man nicht der FC Barcelona oder ein von Pep Guardiola trainierter englischer Scheichverein ist.

"Disziplin, Teamgeist und unbedingten Siegeswillen", das versprach Alois Schwartz bereits bei seinem Amtsantritt. Es dauerte in der neuen Spielzeit aber ein wenig, bis sich der FCN auf seine altbekannten Stärken besinnte - doch nun, am 9. Spieltag, kann man sagen: Der alte FCN ist wieder da. Er gewinnt plötzlich wieder Spiele in der unbequemen, so ausgeglichenen zweiten Liga.

Das verdiente 3:0 beim Karlsruher SC war der dritte Sieg in Folge, das darf man ruhig nochmal festhalten. Und er kam zustande durch eben jene zuvor altbekannten Stärken unter Ex-Trainer René Weiler: Hinten stand der FCN wieder sicher und agierte aufmerksam (23 klärende Aktionen, KSC: 16), im Kampf um den Ball zeigte er sich bissig (56 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und vor dem Tor wie schon beim 2:0 gegen Union Berlin eiskalt (fünf Schüsse aufs Tor wurden in Karlsruhe in drei Treffer umgemünzt).

"Wir waren von Beginn an die bessere Mannschaft, haben kaum Möglichkeiten des KSC zugelassen und immer versucht, Richtung Torabschluss zu spielen", konstatierte auch ein zufriedener Alois Schwartz nach dem Spiel. Erfolgserlebnisse tragen zudem zu mehr Selbstbewusstsein bei, und so sieht Schwartz "die Mannschaft inzwischen gefestigter".

Festigkeit gab dem Club auch eine Schlüsselszene in der 53. Minute, als  Thorsten Kirschbaum den Elfmeter des Ex-Nürnbergers Enrico Valentini entschärfte. "Vor wenigen Wochen wäre der sicher reingegangen", sagte Schwartz, doch im Wildpark passte eben alles zusammen. "Heute hatten wir das notwendige Quäntchen Glück", bemerkte auch Doppelpacker Guido Burgstaller.

Selbstsicherheit ergibt sich aus Erfolgen, kleinen wie großen. Elfmeter-Held Kirschbaum sagte: "Der dritte Sieg in Folge tut uns sehr gut. Der Mannschaft merkt man es an, dass sie mit einer breiteren Brust auftritt." Eine breite Brust ist in der 2. Liga schon viel wert, wenn die Grundtugenden stimmen.

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