Match-Statistik: Der FCN hat aus wenig viel gemacht

1.10.2016, 12:53 Uhr
Spielerisch war das wieder nicht das gelbe vom Ei - das weiß man beim 1. FCN sicherlich selbst. Doch der erste Heimsieg tut Fans und Mannschaft richtig gut.

© dpa/Armin Weigel Spielerisch war das wieder nicht das gelbe vom Ei - das weiß man beim 1. FCN sicherlich selbst. Doch der erste Heimsieg tut Fans und Mannschaft richtig gut.

Erleichterung war das bestimmende Gefühl. In der Nordkurve, bei den gut 24.000 Fans im Stadion, aber zuvorderst natürlich beim 1. FC Nürnberg selbst. "Endlich hat es mit dem ersten Heimdreier geklappt, wir haben den Bock umgestoßen", sagte Cedric Teuchert, Torschütze zum 2:0 gegen Union Berlin, nach der Partie bei Sky. Auch Hanno Behrens stieß ins gleiche Horn: "Ein Sieg tut immer gut, aber in dieser Situation war das noch wichtiger."

Nach dem befreienden Erfolg in Bielefeld (3:1) hat es nun also erstmals in dieser Saison auch im heimischen Nürnberger Stadion mit den drei Punkten geklappt. "Es tut uns allen gut, dass wir nach dem Sieg in Bielefeld nachlegen konnten", bestätigte auch Alois Schwartz das vorherrschende Gefühl.

Erleichterung und Zufriedenheit ob des Sieges herrschte also vor, mit der gezeigten Leistung dürfte Schwartz aber nur teilweise einverstanden sein. Die Abwehr zeigte sich zwar erneut verbessert und so stabil wie nie zuvor in dieser Spielzeit gegen einen mit Selbstvertrauen angereisten Tabellenzweiten aus Berlin. Das Spiel gegen den Ball war gut, was aber weiterhin nicht so gut war, war das Spiel mit dem Ball. Der FCN spielte nur etwa halb soviele Pässe wie Union (278 zu 583), und  besonders die Passgenauigkeit (nur unterdurchschnittliche 59 Prozent) ließ ziemlich zu wünschen übrig. Was aber natürlich auch am Spielverlauf lag.

Denn lange passierte nicht viel, den Zuschauern bot sich eine bestenfalls langweilige Partie, doch nach zwei Platzverweisen gegen Kristian Pedersen (39.) und Edgar Salli (42.) kurz vor der Halbzeit nutzte Kevin Möhwald die allgemeine Verwirrung zum 1:0 für den FCN. Mit der Führung im Rücken konnte der Club tiefer stehen und den Tabellenzweiten kommen lassen; nach kurzer fränkischer Drangphase nach der Pause - Möhwald vergab zwei gute Chancen - verflachte die Partie wieder, wobei Union mehr tun musste, der Club sicher stand und auf Konter lauerte. Einen davon nutzte Teuchert zum vielumjubelten Siegtreffer (83.).

"Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit gut im Griff, waren überlegen und hatten mehr Ballbesitz. Aus dem Nichts kriegen wir dann das Gegentor. Das hat Nürnberg natürlich in die Karten gespielt, weil sie so tief stehen konnten", bilanzierte auch Union-Coach Jens Keller. 67 Prozent Ballbesitz für die Gäste verdeutlichen die Überlegenheit auf dem Feld, Kellers Team brachte auch deutlich mehr Torschüsse (24 zu 11) als der Club zustande - und trotzdem blieb Union weitgehend ungefährlich. Wirklich groß einschreiten musste FCN-Torhüter Thorsten Kirschbaum nicht.

So feierte der Club eine weitere kleine Befreiung. Plötzlich kommt die Länderspielpause vielleicht fast schon wieder ungelegen für den Club. "Nach zwei Siegen in Folge hätten wir nun natürlich gerne gleich weiter gespielt, aber so nutzen wir die Zeit jetzt erstmal zur Regeneration", sagte Kirschbaum.

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