Match-Statistik: Ein Schuss, ein Tor - und es hat Blum gemacht

2.3.2016, 17:12 Uhr
Er kann's doch! Club-Joker Danny Blum machte in Sandhausen alles richtig.

© Sportfoto Zink / DaMa Er kann's doch! Club-Joker Danny Blum machte in Sandhausen alles richtig.

In Sandhausen sind 83 Minuten gespielt. Und nur noch Sekunden auf der Uhr, bis Danny Blum den Deckel auf den Clubsieg schrauben wird. Der Danny Blum, der sich an den ersten vier Spieltagen der Saison einen Treffer und vier Torvorlagen aufs Konto buchte, seit Anfang November aber nur noch als Einwechselspieler oder gar nicht mehr zum Zug kommt. Woran das liegt, ist Spekulation. Dass der Pfälzer etwas drauf hat, wussten alle seine bisherigen Trainer. Was sie oft nicht wussten, war, wo oder wie sie den Hochbegabten am besten einsetzen sollten.

100 Prozent Abschlussqualität

Dass die listige Offensivkraft etwas zeigen will, wurde jüngst schon im Derby deutlich. Dass sie auch neben dem Platz falsche Entscheidungen trifft, ebenso. Doch jetzt spielt Blum Doppelpass mit Guido Burgstaller, der sich robust gegen Florian Hübner behauptet, dringt von rechts über den Strafraumrand und platziert die Kugel mit präziser Schusstechnik im linken unteren Eck. Am Ende wird die Statistik für den ehemaligen Juniorennationalspieler, der vor seinem Nürnberg-Engagement für Sandhausen stürmte, einen Abschluss aufweisen. Und als Resultat das 2:0.

Doch zunächst einmal sitzt der 25-Jährige an seiner alten Wirkungsstätte wiedermal auf der Bank. Und sieht von dort, wie sich sein Club auf arg strapaziertem Geläuf in der ersten Hälfte auf dem Weg nach vorne schwer tut. Die Partie am Hardtwald kommt schon im ersten Durchgang nahezu ohne Torraumszenen aus. Dass die Statistik nach Spielende zwölf Nürnberger und neun Sandhäuser Abschlüsse notiert, ist nur so zu verstehen, dass in ihr nicht nur gute Torgelegenheiten erfasst werden. Selbst die beste Gelegenheit des SVS durch Ranisav Jovanovic in der 64. Minute kann nur mit viel Goodwill als Hochkaräter bezeichnet werden.

Gut organisierte Defensivreihen, die wenig zulassen, beherrschen über das ganze Spiel die Szenerie. Der FCN verbucht zunächst mehr Ballbesitz und müht sich darum, die Kugel sicher durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Im Aufbau funktioniert das noch ordentlich. Im Ballungsraum des Mittelfelds wird es für Nürnberg schon schwieriger. Im entscheidenden Drittel - unmittelbar um den SVS-Strafraum - findet der Kurzpass-Club gegen widerstandsfähige Kurpfälzer indes kaum ein Durchkommen. In einem "zähen Spiel", wie es auch René Weiler nach Abpfiff nennen wird, dauert es bis zur 30. Minute, bis der FCN seine erste "Torannäherung" verbucht. Kevin Möhwald - in der Hinrunde beim 2:0 gegen Sandhausen als Eckenschütze an der Entstehung beider Club-Tore beteiligt - zielt aus 20 Metern weit vorbei.

Nachdem Sebastian Kerk kurz darauf bei einem Freistoß das Visier schon besser eingestellt hat, ist der FCN im Spiel. Und belohnt sich für seine nun griffigeren Offensivanstrengungen in der 40. Minute: Hanno Behrens, mit 77 Ballkontakten Nürnbergs Dreh- und Angelpunkt im defensiven Mittelfeld, adressiert einen Vertikalpass an Guido Burgstaller, der mit einem Bein im Abseits loszieht und den Blick für Möhwald hat. Dessen Flachschuss verlängert Niclas Füllkrug ins Tor. "Weil ich auf Nummer sicher gehen wollte", kommentiert das der Angreifer, der zuvor bereits in Düsseldorf und im Derby getroffen hat.

Hinten steht die Null

Kurz vor der Pause, somit zu einem denkbar günstigen Augenblick, hat sich der Club ins Vordertreffen gesetzt. Nach ihr sind es die Hausherren, die sich zusehends aktiver im Vorwärtsgang zeigen. Der FCN kann sich jedoch auf seine stabile Abwehr verlassen, weswegen Weiler seinem Innenverteidiger-Duo anschließend ein besonderes Lob ausspricht. Georg Margreitter gewinnt neun von 13 Zweikämpfen, Dave Bulthuis genauso viele bei einem Duell mehr. Noch durchsetzungsstärker präsentiert sich da nur ein Club-Spieler, von dem man das so auch kennt: Guido Burgstaller, der 18 Zweikämpfe für sich entscheidet.

Nürnbergs Vorarbeiter macht erneut deutlich, warum er so wichtig ist für den FCN. In einem umkämpften zweiten Durchgang gilt es für seinen Club, der in der Vorwärtsbewegung nun Körner spart, zumindest im Defensivverbund dagegen zu halten. Und dies gelingt, wenn auch nicht immer mit fairen Mitteln. Acht Gelbe Karten nach Wiederbeginn für beide Mannschaften beinhalteten für Miso Brecko die fünfte und Tim Leibold die zehnte Verwarnung, sie fehlen am Freitag gegen Kaiserslautern (20.30 Uhr). Dass Sandhausens Philipp Klingmann sogar zweimal den gelben Karton – und folglich Gelb-Rot – vorgehalten bekommt (79.), spielt dem Club anschließend natürlich in die Karten. Denn nur wenig später macht Burgstaller Blum zum Doppelpass-Partner und der mit seinem zweiten Saisontreffer alles klar.

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