Matchbälle! Bambergs Aufholjäger siegen in Ulm

NÜRNBERG - Lange hatte es am Mittwochabend so ausgesehen, als würde Ulm im Halbfinale ausgleichen können. Doch am Ende war der Favorit nervenstärker. Mit dem 81:80 in Ulm haben sich die Brose Baskets Bamberg in der best-of-five-Playoff-Serie drei Matchbälle gesichert.

  Der Sieg in Ulm forderte der Trinchieri-Truppe eine enorme Kraftanstrengung ab. Am Samstag noch hatten die Münsterstädter mies verteidigt, am Mittwoch waren sie näher an ihren Gegnern. Am Samstag, im ersten Halbfinal-Duell, hatten die Bamberger unwirklich gut aus der Distanz getroffen, in Spiel zwei kamen sie gar nicht erst zu diesen Würfen. Am Samstag hatten die Ulmer Will Clyburn und Jaka Klobucar enttäuscht, am Mittwoch übernahmen sie Hauptrollen. Abseits dieser Unterschiede war auch nach der zweiten Auseinandersetzung der Sieger derselbe.

Mit dem 81:80 (18:19, 17:26, 21:21, 14:25) hat sich Bamberg die Möglichkeit erarbeitet, bereits am Samstag ins Playoff-Finale einzuziehen.  Dass sich - wie Andrea Trinchieri ahnte - bei Ulm ein Lerneffekt einstellen würde, war keine kühne Vorhersage. Die Mannschaft des am Samstag noch peinlich berührten Thorsten Leibenath verteidigte intensiver, offensiv erhöhte sie das Tempo – vor allem nach der ersten Auszeit Trinchieris im zweiten Viertel.

Der Italiener versuchte sein Team zu beruhigen, der Effekt blieb aus, Ulm zog auf zehn Punkte davon und hielt diesen Vorsprung bis ins Schlussviertel.Wie so oft aber kämpften sich die Gäste über hartnäckigere, aufmerksamere Defensivarbeit zurück in die Partie. Dass die Partie hektischer wurde, teilweise auch hitziger, nutzte den Bambergern, vier Minuten vor dem Ende glich Bradley Wanamaker erstmals wieder aus (67:67). Dann verabschiedete sich der bis dahin herausragende Trevor Mbakwe mit seinem fünften Foul auf die Bank.

Es begann eine Nervenschlacht, in der die Gastgeber nicht nachgeben wollten. Bamberg legte vor, Ulm zog nach – bis Wanamaker den Ball fünf Sekunden vor der Schlusssirene trotz Foul in den Korb zirkelte. Der letzte Ulmer Pass ging ins Nichts. Am Samstag ab 17 Uhr (Sport1) können die Brose Baskets in Bamberg den ersten Matchball verwandeln.

Ulm (beste Werfer): Vougioukas 19, Clyburn 17, Klobucar 14, Rush 11.

Bamberg: Wanamaker 19 (5 Assists), Mbakwe 18 (13 Rebounds), Robinson 14.