Matchstatistik: FCN investiert zu wenig und wird bestraft

7.8.2016, 14:34 Uhr
Gewohnt impulsiv: Raphael Schäfer beschwerte sich bei Schiedsrichter Tobias Welz über die Länge der Nachspielzeit.

© Sportfoto Zink / DaMa Gewohnt impulsiv: Raphael Schäfer beschwerte sich bei Schiedsrichter Tobias Welz über die Länge der Nachspielzeit.

Auf dem Weg zu einem erfolgreichen Pflichtspiel-Debüt als FCN-Coach fehlten Alois Schwartz nur etwa zwei Minuten. Der Club sah eigentlich wie der sichere Sieger aus, bis Pascal Testroet in der vierten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit den Ausgleich markierte und damit die Führung von Guido Burgstaller egalisierte.

Der späte Treffer sorgte beim Club natürlich für Verstimmung. Als "schon happig" und "ein bisschen frech" bezeichnete Schwartz die fünf Minuten Nachspielzeit von Schiedsrichter Tobias Welz. Keeper Raphael Schäfer äußerte sich erfahrungsgemäß etwas impulsiver und aufgebrachter: "Sie sollten mal den Schiedsrichter fragen, woher er die fünf Minuten genommen hat. Beim nächsten Mal, wenn dann richtige Unterbrechungen sind, dann spielen wir fünf oder zehn Minuten, oder wie? Gibt es da eine neue Regel, oder wie?", fragte Schäfer aufgebracht.

Doch das späte Gegentor hatte man sich durch ein verhaltenes, teilweise übervorsichtiges Auftreten selbst zuzuschreiben. "Wenn man die Schlussphase sieht, ist der Punkt für Dynamo wohl verdient", erklärte Tim Leibold einsichtig: "Wir hatten nur noch Mini-Chancen und haben zu wenig investiert."

In der Tat hatten die Dresdener eindeutig mehr vom Spiel, besonders im zweiten Durchgang, als sie durchgängig dem Rückstand hinterherliefen. So verzeichnete Dynamo nicht nur mehr Torschüsse (15 zu 11), auch bei den Zweikämpfen setzten sich die Sachsen durch, sie gewannen rund 55 Prozent aller Duelle. Noch klarer war es beim Ballbesitz: Fast-Aufsteiger Nürnberg konnte lediglich magere 33 Prozent für sich verzeichnen, auch spielten die Sachsen doppelt so viele Pässe (595 zu 295).

Fast hätte man das knappe 1:0 trotzdem recht souverän über die Zeit gebracht. Aber eben nur fast. "So ein spätes Gegentor ist natürlich bitter. Wir hätten vorher einen zweiten Treffer machen können, dann hätten wir Ruhe gehabt", sagte Schwartz. Die beste Chance auf das erlösende 2:0 vergab Jakub Sylvestr in der 77. Minute, als er knapp aus aussichtsreicher Position verzog. Überhaupt machte der Rückkehrer, unter Ex-Club-Coach René Weiler noch in Ungnade gefallen und nach Paderborn verliehen, einen guten Eindruck.

Doch insgesamt investierte man beim FCN eben zu wenig im Angriffsspiel. "Nach vorne müssen wir uns steigern. Daran gilt es in den nächsten Wochen zu arbeiten", erklärte Leibold also. Mittelfeldkollege Hanno Behrens verdeutlichte: "Zum Schluss fehlte bei uns oft der letzte Pass, die letzte Präzision. Machst du das zweite Tor, nimmst du die drei Punkte mit." Jetzt wissen sie beim Club, woran es in den kommenden Wochen zu arbeiten gilt.

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