Mit Bennett im Gepäck: Falcons müssen nach Chemnitz

12.11.2016, 09:36 Uhr
Am vergangenen Wochenende gaben die Nürnberg Falcons gegen Hanau eine klare Führung aus der Hand - aus diesen Fehlern müssen Junges Jungs lernen.

© Sportfoto Zink / WoZi Am vergangenen Wochenende gaben die Nürnberg Falcons gegen Hanau eine klare Führung aus der Hand - aus diesen Fehlern müssen Junges Jungs lernen.

Die Ausgangslage: Bill Murray wurde in der Halle am Berliner Platz noch nicht gesichtet, trotzdem erinnerte dort zuletzt viel an seinen, Achtung klassischer Sportartikel-Einstieg, wunderbaren Film "Täglich grüßt das Murmeltier". Der Schauspieler ist, wie man spätestens seit letzter Woche weiß, Baseball-Fan, bei den Nürnberg Falcons sind sie in dieser Saison offenbar Fan davon, ihre Spiele fast immer maximal dramatisch zu gestalten. Am vergangenen Wochenende gab es zunächst einen klaren Sieg gegen Dresden, zwei Tage später gegen Hanau aber wieder einmal eine knappe Niederlage; "unglücklich" hat das hinterher niemand genannt, sie hatten auch diesmal schon zweistellig geführt. "Über die letzten Minuten wird zu sprechen sein. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, diese engen Spiele zu gewinnen", ließ sich Trainer Ralph Junge unter der Woche zitieren, gegen Chemnitz haben sie am Samstag die Gelegenheit, es besser zu machen.


Was bisher geschah: Chemnitz ist nicht unbedingt Nürnbergs Lieblingsgegner, was vor allem an Virgil Matthews liegt. Zwischen 2010 und 2014 spielte der Point Guard unter Junge in Ehingen, seitdem gehört er seinem ehemaligen Trainer als Mitglied der 99ers gehörig auf die Nerven. Der 33 Jahre alte Veteran ist ein guter Vorlagengeber, ein guter Schütze, eigentlich kann er fast alles recht gut. Zuletzt hat Chemnitz dreimal verloren, allerdings kann einem das gegen Kirchheim, Crailsheim und Weißenfels schon mal passieren, die Falcons haben diese Erfahrung ebenfalls schon gemacht.


Wer fehlt: Wahrscheinlich immer noch Julius Brooks. Unter der Woche haben sie bei den Falcons deshalb Brian Bennett verpflichtet, der am vergangenen Wochenende noch in der Slowakei sein Geld verdient hat. Fit sollte der Amerikaner also sein, gewöhnt haben kann er sich an seine neuen Kollegen aber natürlich noch nicht, ob der athletische Big Man in Chemnitz also schon eine große Hilfe sein kann, bleibt abzuwarten.


Auf wen man achten sollte: Auf Michael Fleischmann. Drei Jahre lang hat der große Mann mit dem weichen Handgelenk in Nürnberg gespielt, am Ende wollte der Kapitän nur noch weg. Den größten Teil seiner zweiten Saison verpasste er wegen eines Kreuzbandrisses, für seine Arbeit am Comeback bekam er von Junge viel Lob. Als Fleischmann dann aufs Parkett zurückkehrte, hatten sich beide recht bald nicht mehr so viel zu sagen. In Chemnitz ist er nun wieder Kapitän und spielt bislang eine ganz ordentliche Saison.


Das spricht für Nürnberg: "Mit etwas mehr Glück wäre Nürnberg vielleicht punktgleich mit uns und dies spiegelt auch deren Potenzial wieder", sagt Rodrigo Pastore, Cheftrainer der 99ers. Weil die vielen knappen Niederlagen aber nicht nur auf Pech zurückzuführen sind, wird es einen außergewöhnlichen Tag brauchen, um in Chemnitz einen Sieg zu entführen.


Das spricht für Chemnitz: "Die Niners haben in dieser Saison sehr ambitionierte Ziele und wir sind dort klarer Außenseiter", sagt Ralph Junge. Bislang hat Chemnitz zu Hause nur gegen den Tabellenführer verloren, es wird einen außergewöhnlich schlechten Tag der Gastgeber brauchen, um die Favoritenrolle bei dieser Begegnung abzugeben.

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