Mit Omladic: Kleeblatt überzeugt gegen Bayerns Zweite

22.3.2018, 19:10 Uhr
Mit Omladic: Kleeblatt überzeugt gegen Bayerns Zweite

© Sportfoto Zink / DaMa

Einen schicken neuen Jugendfußballcampus hat sich der FC Bayern München in Fröttmaning gebaut, im August vergangenen Jahres wurde er eröffnet. Er umfasst sogar ein eigenes, 2500 Zuschauer fassendes Stadion für die U19- und U17-Jugendmannschaften des FCB. Direkt daneben liegt die Fürst-Wrede-Kaserne der Bundeswehr, ab und an sieht man eine Kompanie in Camouflage am Trainingsgelände vorbeimarschieren. 

Am Donnerstag konnten die Soldaten auf einem der acht Trainingsplätze einen Blick auf eine völlig neu zusammen gewürfelte Mannschaft der Spielvereinigung Greuther Fürth erhaschen. Für das Testspiel gegen die Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern München II hatte Trainer Damir Buric eine illustre Truppe aus lange Verletzten, Reservisten und zuletzt bei den Profis Aussortierten zusammengestellt. Zum ersten Mal seit August 2017 konnte man zum Beispiel wieder Nik Omladic für eine Halbzeit im Fürther Trikot sehen. Eine hartnäckige Verletzung der Fußsohle hatte den Slowenen monatelang außer Gefecht gesetzt. 

Magyar überzeugt als Abwehr-Boss

Gegen die Bayern-Reserve bildete er zusammen mit Levent Aycicek die Doppel-Sechs und gab dort ein unauffälliges Comeback. Es wird wohl noch etwas dauern, bis er reif für Zweitliga-Einsätze sein wird. Der ebenfalls aufgestellte Sercan Sararer hat körperlich noch Nachholbedarf, durfte aber knapp 60 Minuten durchspielen. Die komplett neu formatierte Abwehr mit dem souveränen Richard Magyar als Chef sowie Patrick Sontheimer zunächst als Rechts- und Benedikt Kirsch als Innenverteidiger stand in den Anfangsminuten gehörig unter Druck, doch dann drückte die Kleeblatt-Elf dem Spiel ihren Stempel auf. 

Die Fürther griffen die Bayern früh an, schalteten nach Ballgewinnen schnell um und kam so zu einigen guten Chancen. Vorher trafen allerdings die Bayern, wenigstens scheinbar. Kwasi Okyere Wriedt setzte sich am Fünfmeterraum rustikal gegen Magyar durch und traf über Torwart Marius Funk hinweg – doch der Schiedsrichter entschied auf Foul, der Treffer zählte nicht. 

Cigerci schlenzt Kleeblatt in Front

In Führung ging stattdessen das Kleeblatt, nachdem der eifrig ackernde Aycicek einen schnellen Konter eingeleitet hatte. Über Dursun kam der Ball zu Cigerci an der rechten Strafraumgrenze, der ihn am Münchner Torwart vorbeischlenzte (30.). Durch den sehr bemühten Dursun, durch Bech und Sontheimer kam das Kleeblatt zu weiteren Gelegenheiten. 

Wenige Stunden vor Anpfiff des Testspiels hatte das Kleeblatt verkündet, dass das Nachwuchsleistungszentrum der Spielvereinigung von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) erneut mit drei Sternen bewertet worden ist. Bereits zum dritten Mal hat das Kleeblatt damit die Bestnote in der Überprüfung, die alle drei Jahre stattfindet, erhalten. Der bisherige Leiter Günter Gerling war nach Abschluss der Zertifizierung von seinem Posten als Leiter des NLZ zurückgetreten. Momentan kümmert sich mit Jürgen Brandl, Michael Meier und Steffen Winter ein Trio um die operative Planung. 

Fürther Jugend forscht

Aus dem zuletzt kriselnden Fürther Nachwuchs hatte Buric vier Spieler mit nach München genommen. Mit Jonathan Muiomo (als Rechtsverteidiger) und Maximilian Bauer (als Innenverteidiger) brachte er zwei bereits nach der Pause, später durften auch noch Tom Schulz (im defensiven Mittelfeld) und Mathew Loo (als Rechtsaußen) auf den Rasen. Winterneuzugang Kaylen Hinds durfte nach überstandenden muskulären Probleme und einer auskurierten Grippe sein Testspiel-Debüt für die Spielvereinigung feiern.

Die Bayern drückten gegen die junge Kleeblatt-Elf auf den Ausgleich, einmal musste der eingewechselte Balazs Megyeri aus kurzer Distanz mit dem Fuß klären, ein weiterer Münchner Treffer wurde aberkannt – dieses Mal wegen Abseits. Die eigenen Angriffe spielte das Kleeblatt zu ungenau aus – oder schloss sie zu unpräzise ab. Mit einer Ausnahme: Nach einem fulminanten Lauf von Loo über die rechte Seite passte der Fürther Youngster in den Strafraum, wo Sontheimer im Zentrum sicher verwandelte (87.). Vor allem er, Aycicek und Magyar dürften sich durchaus für einen Startelf-Einsatz empfohlen haben. „Wir haben heute ein richtig gutes Spiel geliefert. Es war wichtig zu sehen, in welcher Form sich manche Spieler befinden“, sagte Damir Buric nach der Partie: „Schade war nur, dass wir unsere zahlreichen Chancen nicht besser verwandelt haben.“ 

Fürth: Funk (46. Megyeri); Sontheimer, Magyar, Kirsch (46. Bauer), Schad (46. Burger) – Aycicek, Omladic (46. Muiomo) – Bech (65. Loo), Cigerci (65. Schulz), Sararer (65. Hinds) – Dursun (76. Ernst). 

Tore: 1:0 Cigerci (30.), 2:0 Sontheimer (87.).

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