Müde Bamberger schleppen sich zum Derbysieg

31.1.2016, 20:46 Uhr
Daniel Theis und Co. gewannen das fränkische Derby gegen Würzburg.

© Sportfoto Zink / HMI Daniel Theis und Co. gewannen das fränkische Derby gegen Würzburg.

Anfänglich war die Partie ausgeglichen, doch plötzlich explodierten die Gäste aus Bamberg: Der deutsche Meister nutzte seine stärkste Phase zwischen der 15. und 23. Spielminute, um sich von einem 26:26-Unentschieden auf 50:34 abzusetzen. Hierbei verstanden es die Bamberger hervorragend, die individuelle Klasse ihrer Topscorer Brad Wanamaker und Nikos Zisis (beide kamen am Ende auf jeweils 14 Punkte)  in die Waagschale zu werfen.

Vor allem Bambergs italienischer Power Forward drehte nach schwacher erster Halbzeit nach dem Seitenwechsel auf und verbuchte am Ende ein Double Double (elf Punkte, zehn Rebounds) in der Statistik. Würzburg dagegen musste zum einen mit der hohen Foulbelastung ihres US-Centers Brendan Lane leben, zum anderen musste Lamonte Ulmer, der eine gute erste Halbzeit (sechs Punkte, vier Rebounds) spielte, aufgrund einer Daumenverletzung nach der Pause auf der Bank Platz nehmen.

Topscorer Lane reicht Würzburg nicht

Würzburgs Big Man, der früh zwei Fouls hatte, spielte zwar im dritten Viertel groß auf, nahm sich mit seinem vierten Foul dann allerdings selbst aus dem Spiel und fehlte seiner Mannschaft in der entscheidenden Phase. Insgesamt stand Lane nur knapp 20 Minuten auf dem Parkett, konnte von Bambergs Defense aber nie unter Kontrolle gebracht werden und war nach dem Spiel mit 20 Punkten Topscorer.

Ohne Lane konnten die Oberfranken die Würzburger Aufholjagd mit zwei Dreiern von Nikos Zisis und Elias Harris zum Ende des dritten Viertels abfangen und ließen im Schlussabschnitt nichts mehr anbrennen. Insgesamt konnten die Bamberger ihr Niveau in der Verteidigung aufgrund ihrer Kadertiefe konstant hoch halten und nahmen so auch Würzburgs Playmaker Dru Joyce weitestgehend aus dem Spiel.

Im Angriff legten Wanamaker & Co. die von Andrea Trinchieri im Vorfeld geforderte Geduld an den Tag. Der Ball wurde wieder einmal gut durch die eigenen Reihen bewegt (23 Assists), sodass die Würzburger defensiv viel rotieren mussten. Dies führte dann auch immer wieder zu Fouls, die Bamberg des Öfteren an die Freiwurflinie brachten. Hier hatten die Trinchieri-Jungs dann auch den spielentscheidenden Vorteil: Im Vergleich zum Gastgeber aus Würzburg, der achtmal an die Freiwurflinie trat (6 Treffer), stand Bamberg 21 Mal an der Linie und generierte von dort 19 Zähler.

Trinchieri: "Glänzen war heute nicht möglich"

Der zweite gravierende Unterschied zwischen den fränkischen Rivalen lag in der Dreierquote. Von "downtown" versenkten die Domstädter gewohnt starke 42 Prozent, während Würzburg nur auf eine Erfolgsquote von 23 Prozent kam. Ansonsten waren es vielmehr Kleinigkeiten, die den Unterschied zugunsten der Brose Baskets ausmachten, wie auch s.Oliver Baskets-Cheftrainer Douglas Spradley nach dem Spielende treffend analysierte.

Andrea Trinchieri erklärte nach der Partie: "Das war das Maximum, das wir heute herausholen konnten. Wir waren sehr viel unterwegs, so dass wir kaum Zeit zum Trainieren hatten. Von den zwölf Spielen in den letzten 32 Tagen waren acht auswärts. Es ist nicht einfach, mit so einer Situation umzugehen.  Wir konnten nicht glänzen, aber das war heute einfach nicht möglich."

s.Oliver Baskets: Lane (20 Punkte), Long (14), Joyce (11), Ulmer (6), Stuckey (4), Betz (4), Tuttle (3), Searcy (3), Saibou (2), Ugrai, Spoden

Brose Baskets: Wanamaker (14), Zisis (14), Melli (11), Strelnieks (10), Theis (10), Miller (9), Radosevic (6), Harris (6), Heckmann, Staiger

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