Nach Derby-Pleite: Abstiegskampf in Fürth kein Thema

25.9.2017, 12:18 Uhr
Nach der 1:3-Derbyniederlage versammelte Trainer Damir Buric die Kleeblatt-Profis in einem Kreis.

© Sportfoto Zink/WoZi Nach der 1:3-Derbyniederlage versammelte Trainer Damir Buric die Kleeblatt-Profis in einem Kreis.

"Das war ein Derby, da ist es normal, dass die Stimmung nicht gut ist, wenn man verliert", zeigte Kapitän Balazs Megyeri Verständnis für die Anhänger. Zumindest habe es nicht an der Einstellung gelegen, fanden die Spieler. "Die Mannschaft hat alles gegeben", meinte Megyeri. "Ich habe gespürt, dass die Jungs wollten", sagte Marco Caligiuri.

Auch für ein Derby ist guter Wille aber zu wenig. Das Kleeblatt offenbarte gegen Nürnberg dieselben Probleme wie bei den vorherigen Niederlagen. Fürth ist leicht ausrechenbar, weil anfällig für schnelles Umschaltspiel des Gegners. Dazu schwach in den Zweikämpfen, mit zu vielen kraftlosen Abschlüssen und einem behäbigen Spielaufbau. Da half auch nicht, dass wieder viele Statistiken – Ballbesitz, Torschüsse – für das Kleeblatt sprachen.

Vor allem im Mittelfeld sind zu wenige Spieler in der Lage, Geschwindigkeit zu entwickeln. Einige sind auch noch verletzt. "Ich würde mir wünschen, dass bei uns die schnellen Spieler zurückkommen, dann können wir auch das System wechseln", sagte Trainer Damir Buric nach der Partie.

Er meinte damit unter anderem Sercan Sararer (Adduktoren-OP). Bei ihm hofft der Coach auf eine Rückkehr noch vor der Winterpause. Dass Sararer, seit seiner Rückkehr nach Fürth vor allem durch Verletzungen und Disziplinlosigkeit aufgefallen, plötzlich als Hoffnungsträger gilt, sagt alles über die Situation in Fürth.

Und die ist nach dieser entscheidenden Englischen Woche noch prekärer. Sechs von acht Spielen hat das Kleeblatt verloren, am kommenden Freitag kommt es zum Kellerduell gegen den 1.FC Kaiserslautern. Die großen Ambitionen, mit denen die Spielvereinigung in die Saison gegangen ist, kann Fürth nach diesem Start begraben.

Von Abstiegskampf will trotzdem niemand sprechen. "Mit zwei Siegen stehst du schnell wieder im Mittelfeld in diesem Jahr", glaubt Caligiuri: "Wenn wir im Winter immer noch da unten stehen sollten, dann kann man sagen, das ist Abstiegskampf." Doch der Winter ist schon sehr nahe. Nach dem Kaiserslautern-Spiel wartet immerhin eine weitere Länderspielpause, in der Zeit für die Mannschaft ist, die Philosophie des neuen Trainers besser zu verinnerlichen.

Bislang hat der es in seiner kurzen Amtszeit nicht geschafft, Lösungen für die Defizite zu finden. "Es ist nicht so, dass wir die Tabelle nicht sehen", versuchte Buric zu beruhigen.

Während sein Vorgänger Janos Radoki mit Personalexperimenten auf die Probleme im Kader reagierte, setzt Buric auf Konstanz. In allen Partien der englischen Woche lief dieselbe Elf auf. "Weil wir in Braunschweig auch viele Sachen gut gemacht haben", erklärt Buric. Das ließ sich auch für das Derby sagen – nur die entscheidenden Sachen, die macht Fürth in dieser Saison nicht gut genug.

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