Nach Klassenerhalt: Ronhof-Umbau wieder im Fokus

27.5.2015, 16:29 Uhr
Nachdem das Kleeblatt denkbar knapp die Klasse gehalten hat, muss sich Präsident Helmut Hack nun auch wieder mit dem Umbau des Ronhofs beschäftigen.

© Sportfoto Zink / WoZi Nachdem das Kleeblatt denkbar knapp die Klasse gehalten hat, muss sich Präsident Helmut Hack nun auch wieder mit dem Umbau des Ronhofs beschäftigen.

Vor wenigen Wochen war das Kleeblatt wohl nah dran am Verteidiger Lukas Kübler vom SV Sandhausen, doch als wegen der sportlichen Talfahrt die Gespräche auf Eis gelegt wurden, wuchs das Interesse anderer Klubs: Erstligaabsteiger SC Freiburg bekam nun den Zuschlag. Der Transfermarkt ist ein knallhartes Geschäft. Und, das hört man seit dem blamablen Saisonende am Sonntag in Fürther Fankreisen immer lauter: Helmut Hack bewies darin zuletzt kein glückliches Händchen mehr.

Die Quote an Spielern, die nicht zündeten, war seit Hacks Amtsantritt bis zum Erstligaaufstieg bewundernswert gering. Danach jedoch wuchsen die Zweifel an seinen Entscheidungen. Die öffentliche Meinung, er treffe sie weitgehend alleine, konnte er nie entkräften, vor allem nicht im vergangenen Sommer, als die Stelle des Sportdirektors monatelang vakant war.  Beim letzten Heimspiel der Saison gegen Darmstadt wurde die Kritik erstmals hörbar: Als Hack mit einer kurzen Rede Stephan Fürstner vor der Nordtribüne verabschiedete, übertönte ein Pfeifkonzert seine Worte.

Fürstner selbst, der zu Union Berlin wechselt, lässt Worte zurück, die in einigen Ohren vielleicht etwas länger nachhallen: "Was die Leute von außen manchmal nicht sehen, ist, dass wir wirklich hart gearbeitet haben und alles probiert haben. Aber man muss natürlich auch selbstkritisch mit sich umgehen und nach ein, zwei Tagen analysieren, was diese Saison passiert ist." Beinahe etwas erleichtert fügte er hinzu: "Das ist nicht meine Aufgabe, ich wünsche dem Kleeblatt einfach alles Gute."

Der Stadtrat wartet in der Umbaufrage

Mit der Analyse sind deshalb andere betraut - zum Beispiel der Aufsichtsrat der SpVgg Greuther Fürth. Mitglied Horst Müller, Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth, findet: "Erste Priorität sollte haben, in eine konkurrenzfähige Mannschaft zu investieren."

Er sagt das vor dem Hintergrund, dass "nicht nur Vereine an Fürth vorbeigezogen sind, die mehr Geld haben" und dass die Fernsehgelder mit der schlechten Tabellenplatzierung sinken. Unbestätigt ließ Müller die kursierende Zahl von einer Million Euro, die die Fußball-KG für die kommende Saison weniger zur Verfügung hat.

Da der Klassenerhalt nun unter Dach und Fach ist, rückt auch das Thema Stadionumbau wieder in den Fokus. Nach dem ersten von drei nötigen Beschlüssen im Fürther Stadtrat vom 17. Dezember wird sich die infra mit 2,5 Millionen Euro zu 50 Prozent an einer zu gründenden Stadion-GmbH beteiligen. "Das darf auch aus meiner Sicht nicht in Frage gestellt werden", der Beschluss sei auch nicht an eine Bedingung wie die Ligazugehörigkeit gekoppelt.

Zudem ist für Müller "ein Neubau der Haupttribüne wirtschaftlich unabdingbar". Den nächsten Impuls müsse jetzt die SpVgg Greuther Fürth geben, der Stadtrat warte auf den nächsten Schritt. Müller rechnet aber nicht damit, dass zeitnah Bewegung in die Sache kommen werde: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt Vorrang hat, damit in diesem Sommer in den Stadtrat zu gehen."

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