Nach Paderborn-Debakel: Baut Fürth weiter auf Buric?

4.2.2019, 13:55 Uhr
Die Luft wird für Trainer Damir Buric beim Kleeblatt immer dünner.

© Sportfoto Zink/MeZi Die Luft wird für Trainer Damir Buric beim Kleeblatt immer dünner.

Etwas mehr als 9200 Zuschauer haben sich in der Paderborner Benteler-Arena nicht nur einmal, sondern sechsmal die Augen gerieben. Denn so oft schlug der Ball an diesem Samstag im Kasten von Fürth-Schlussmann Sascha Burchert ein. Die Meinung nach der desolaten 0:6-Klatsche gegen Paderborn war eindeutig.

"Ich glaube heute war es, so paradox es klingt, das Spiel in Ballbesitz wo wir uns das Leben selbst schwer machen. Das hat dem Gegner komplett in die Karten gespielt, wir haben sie teilweise zum Kontern und Tore schießen eingeladen." Das Statement von Abwehrchef Marco Caligiuri klingt einerseits nach einem Eingeständnis einer schlechten Mannschaftsleistung. Andererseits könnte man darin aber auch eine Kritik an der taktischen Ausrichtung des Trainers verstehen. Aber das ist nur Spekulation.

 

Auf und Ab beim Kleeblatt

Denn eigentlich startete das Kleeblatt schon fast überraschend gut in diese Spielzeit. Am 10. Spieltag stand man nach einem 3:2 Auswärtserfolg an der Bielefelder Alm gar auf dem zweiten Tabellenrang. Der ein oder andere Kleeblatt-Fan müsste lügen, da nicht zumindest von einer Rückkehr ins deutsche Oberhaus geträumt zu haben.

Doch dann folgte eine tiefe Talfahrt, die letztlich zehn Spieltage später die Mittelfranken auf Platz 12 rangieren lässt. In dieser Periode kassierte die Buric-Elf herbe Pleiten: ein 0:4 in Berlin, eine bittere 0:5-Heimklatsche gegen Aue oder das historische Sechs-Tore-Spektakel in Paderborn - die höchste Zweitliga-Niederlage in der Vereinsgeschichte. Begleitet wird diese Negativserie noch von der Offensiv-Schwäche der Spielvereinigung. In den letzten sechs Spielen haben die Fürther kein Tor mehr erzielt.

Buric: "Weiß, wie wir da rauskommen"

Ob Coach Damir Buric daher auch am Samstag gegen den MSV Duisburg auf der Trainerbank Platz nehmen wird, ist daher nicht unumstritten. Mit Sportdirektor Rachid Azzouzi hatte er sich nach dem Spiel nur kurz abgesprochen: "Es ging nur darum, was heute gelaufen ist. Aber er saß neben mir und hat alles gesehen. Er ist auch fußballintelligent." Mit diesem Kunstgriff zog sich Buric geschickt aus der Verantwortung. Eigene Fehler? Fehlanzeige! Könnte man so interpretieren.

Kampflos will er sein nun bis Sommer 2020 datiertes Arbeitspapier nicht wieder aus der Hand geben. "Es ist eine schwierige Phase, aber wir waren vergangene Saison in einer noch schwierigeren, sogar aussichtslosen und haben das gemeistert. Ich weiß, wie wir da rauskommen." Im Verein ist man dem Vernehmen nach uneins darüber, ob man dem Trainer eine erneute Kurskorrektur zutrauen soll oder sechs Spiele ohne Sieg und 0:18 Tore zum Anlass für ein Rauswurf nimmt.

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