Nach Trikot-Skandal: Rückgabe beim Derby gescheitert

26.12.2014, 12:59 Uhr
Ist bei den Ultras einmal mehr in Ungnade gefallen: Club-Keeper Raphael Schäfer.

© Sportfoto Zink / JüRa Ist bei den Ultras einmal mehr in Ungnade gefallen: Club-Keeper Raphael Schäfer.

Einen Sündenbock haben die Nürnberger Ultras schnell ausgemacht: Kein geringerer als der ehemalige Stammkeeper und Club-Urgestein Raphael Schäfer sei verantwortlich für die misslungene Rückgabe-Aktion der aus Karlsruhe entführten Trikots. So wird es auf dem Ultra-Blog "Ya Basta" beschrieben.

Die Initiatoren der Auszieh-Aktion hätten sich ein versöhnliches Ende des Fußballjahres 2014 gewünscht. Deswegen suchte man nach dem 0:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth das Gespräch mit FCN-Kapitän Jan Polak. Diesem wollte man als Akt der Versöhnung die Trikots zurückgeben. Doch bevor dies geschehen konnte, kam laut Angaben der Fans der Auftritt von Schäfer. Dieser habe Polak von seinen Gesprächspartnern wegholen wollen, soll ihn aufgefordert haben mit dem Rest des Teams in die Kurve zu gehen. Danach kam die geplante Übergabe nicht mehr zustande.

Mit dieser Aktion hat sich die ehemalige Nummer Eins der Nürnberger wieder einmal keine Freunde in der Fanszene gemacht. Bereits in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Missstimmungen zwischen Torwart und Anhang. Etwa als der 35-Jährige, während der letzten Seuchensaison des FCN im Fußballoberhaus, nach einer Heimpleite demonstrativ seine Kapitänsbinde auf den Boden warf. Frühere Streitigkeiten konnten zwar immer geklärt werden, doch die Ereignisse vom 20. Dezember sind nun wieder Wasser auf die Mühlen der Schäfer-Gegner.

Warum dieser so aufbrausend reagierte, geht nicht aus den Darstellungen von "Ya Basta!" hervor. Lediglich, dass die Club-Ultras sich vor den Kopf gestoßen fühlten. Pfiffe kamen nach der Aktion aus der Kurve. Gleichzeitig zeigen sich die Anhänger auch selbstkritisch, geben zu, man hätte die Aktion im vorhinein vielleicht "besser kommunizieren" müssen.

Letztendlich hatte das Ganze aber doch ein Gutes: Die Trikots wurden auf der Weihnachtsfeier der UN94 für einen guten Zweck versteigert. Den größten Erlös brachten dabei die Leibchen von Javier Pinola, Jan Polak und Jakub Sylvestr ein. Insgesamt wurden 855 Euro eingenommen und gespendet.

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