Nächster Rückschlag: Ice Tigers verlieren auch in Köln

19.2.2019, 22:21 Uhr
Wie bereits im Dezember mussten die Ice Tigers erneut gegen Köln als Verlierer das Eis verlassen.

© Sportfoto Zink / ThHa Wie bereits im Dezember mussten die Ice Tigers erneut gegen Köln als Verlierer das Eis verlassen.

Es ist kein Jahr vergangen, seitdem sich die Haie und die Ice Tigers regelmäßig zum Eishockey spielen getroffen haben. Mit der Playoff-Serie zwischen Köln und Nürnberg endete im März 2018 die große Karriere von Christian Ehrhoff. Als sich die Mannschaften am Dienstagabend wieder trafen, debütierte der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang "Ewiger Held" zeitgleich in der gleichnamigen Fernsehserie auf Vox. Und egal, was ihm im Wettkampf mit anderen Leistungssportrentner in Andalusien noch widerfahren wird, gerade an einem solchen Abend wird er seine Entscheidung kaum bereut haben.

Beide Teams hatten etwas gutzumachen, beide Coaches wollten eine Reaktion sehen auf 13 (Köln) und 15 Gegentreffern (Nürnberg) in den jüngsten beiden Spielen. Nur Dan Lacroix aber, dem Kölner Trainer, ist es gelungen, seine Mannschaft wieder zu einer zumindest ordentlichen Leistung motivieren. Mehr war auch nicht nötig, um eine weiterhin blutleeren Ice Tigers-Mannschaft klar zu besiegen. Das 3:6 in Köln war keine Reaktion, sondern die Verschärfung einer Krise.

Keine personelle Konsequenzen

Martin Jiranek soll laut und unmissverständlich auf die 2:8-Peinlichkeit in Iserlohn reagiert haben. Personelle Konsequenzen blieben ein weiteres Mal aus. Wieder musste der überzählige Tim Bender ansehen, wie Shawn Lalonde versuchte, möglichst jeden Körperkontakt zu vermeiden. Das ist nicht nur für Verteidiger inakzeptabel, auch Will Acton gelang es in Köln erneut zu oft, über das Eis zu fahren, ohne einen Gegenspieler zu berühren. Es waren aber nicht die einstigen DEL-Stars allein, die sich in Köln weitgehend wehrlos ergaben. Bis auf Kapitän Patrick Reimer und Chad Bassen wirkten eigentlich alle Nürnberger so, als seien sie kaum daran interessiert, zumindest ein Lebenszeichen abzugeben.

Da zählt auch nicht, dass die Ice Tigers das Spiel im ersten Abschnitt dem Ergebnis nach ausgeglichen gestalten konnten. Beide Teams konzentrierten sich zunächst darauf, Fehler zu minimieren, weshalb offensiv nur wenig gelang. Reimer setzte seine beeindruckende Serie trotzdem fort. Im Power-Play traf er unbedrängt (15.), es war sein achtes Tor im zehnten Spiel, insgesamt sein 14. Punkt. Doch was nützt das, wenn die Kollegen auch diese Errungenschaft sabotieren? Festerling, Jurcina, Segal und Aronson gaben sich danach die Strafbanktüre in die Hand. Uvira nutzte bereits die erste doppelte Überzahl zum Ausgleich (18.).

Nürnberg zeigt keine Reaktion 

Bitter aber wurde es erst nach dem Seitenwechsel: Kislinger scheiterte zweimal daran, die Scheibe aus dem Drittel zu bringen, Torhüter Jenike bekam sie zweimal nicht zu fassen und Lalonde ließ Zalewski nachstochern (23.). Pfohl (25.) und erneut Zalewski (42.) hatten es danach nicht schwerer. Zwischendurch durfte Mick Köhler sein erstes DEL-Tor erzielen (32.). Und wieder erfolgte keine Reaktion, weder auf dem Eis noch hinter der Bande. Kein Check, keine Auszeit, kein Torhüterwechsel. Nürnberg ergab sich frühzeitig - und zum dritten Mal in den letzten fünf Tagen.

Morgan Ellis bestrafte dann noch Kislingers Check gegen Pfohls Kopf (52.) und Jason Bast (52:48) einen Fehlpass von Schütz sowie einen Aussetzer von Oblinger (58.). Am Freitag (19.30 Uhr) empfangen die Ice Tigers die Düsseldorfer EG. Aber vielleicht kommt ja auch etwas Nettes auf Vox.

Nürnberg: Jenike; Aronson/Mebus, Lalonde/Festerling, Jurcina/Weber, Stajnoch - Buck/Acton/Kinslinger, Reimer/Dupuis/Pföderl, Bassen/Bast/Alanov, Segal/Weiß/Fox. - Tore: 0:1 Reimer (14:26/5-4), 1:1 Uvira (17:56/5-3), 2:1 Zalewski (22:53), 3:1 Pfohl (24:13), 4:1 Köhler (31:44), 5:1 Zalewski (41:21), 6:1 Ellis (51:33/5-4), 6:2 Bast (52:48), 6:3 Bast (57:01/5-4). - Schiedsrichter: Piechaczek/Rohatsch. - Zuschauer: 9458. - Strafminuten: 14 - 14+10.

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