Nägelein: Von Nürnberg bis nach Hongkong

13.10.2017, 23:26 Uhr
Nägelein: Von Nürnberg bis nach Hongkong

© Foto: Philipp Zotos

Dort ist er zwar geboren, aber aufgewachsen ist er in Ezelsdorf. Wenn man die stattliche Vereinsliste des erst kürzlich 36 Jahre alt gewordenen Ex-Profis betrachtet, ist die Bezeichnung Paradiesvogel jederzeit angebracht. Nägelein sieht dies aber aus einem anderen Blickwinkel: "Ich war ungemein ehrgeizig und bin deshalb zu Vereinen gewechselt, die mich weitergebracht haben."

Wolf, Paulus, Ziemer

Die neun Jahre im Jugendbereich beim FCN seien mit die schönsten in seiner Laufbahn gewesen, schaut er zurück. Noch heute pflegt er enge Kontakte zu Andreas Wolf, Thomas Paulus und Thomas Ziemer. Nachdem ihm der Durchbruch am Valznerweiher nicht gelang, landete er über den SC Feucht und ASV Neumarkt schließlich beim Drittligisten FC Schweinfurt 05. Das gesteckte Ziel, Profi zu werden, war erreicht. Aber die "Achterbahnfahrt" des Andy Nägelein setzte sich fort: Schweinfurt war insolvent und beim zweifachen Ausflug in den hohen Norden zu Kickers Emden setzte es ebenfalls das Ende durch finanzielle Probleme.

2010 startete der Franke das Abenteuer Asien: Er heuerte beim chinesischen Erstligisten Shenzen Ruby an. Gastspiele gab er danach auch bei den Zweitligisten Guizhou Zhicheng und Hunan Billows. "Es gab Höhen und Tiefen", erinnert er sich an diese Zeit und auch daran, dass hart gespielt wurde und das feuchte Klima Probleme bereitete. Der Abschluss seiner Laufbahn kann sich sehen lassen: In Hongkong gewann er mit Eastern AA die Meisterschaft und wurde 2013 zum ersten Mal in die Nationalmannschaft berufen. Möglich war dies, da er hier geboren ist und seine Mutter aus Hongkong stammt. Auch wenn die Ergebnisse zu wünschen übrig ließen, schwärmt Nie Ling Fung – so sein chinesischer Name – noch heute von diesen Spielen.

Am Ende seiner Laufbahn ist ihm noch das gelungen, was ihm trotz allen Ehrgeizes am Beginn verwehrt geblieben ist. Er hätte früher gerne einen offensiven Part innegehabt, "doch ich musste immer Wasserträger spielen". Deshalb trat er als Torschütze nur selten in Erscheinung. Aufgrund von Rückenproblemen hat er inzwischen seine Laufbahn beendet. Reha statt Rasen heißt jetzt das Motto für den gelernten Versicherungskaufmann, der noch keine genauen Pläne für seine Zukunft hat. "Es ist alles noch offen", sagt er. Dass der Fußball eine wichtige Rolle spielen wird, ist wenig wahrscheinlich.

Der Club gehört in Liga eins

Andy Nägelein interessiert sich natürlich sehr für das Geschehen beim 1. FC Nürnberg, bei dem er mit Fußball begonnen hat und besucht auch gelegentlich Spiele. "Der Verein gehört einfach in die Bundesliga", meint er und sieht die Köllner-Truppe auf einem guten Weg: "Sie spielt einen ansehnlichen Fußball."

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