NBC erlebt Albtraum in der "blauen Hölle" von Gotha

15.11.2014, 21:12 Uhr
NBC erlebt Albtraum in der

© Sportfoto Zink

Headcoach Ralph Junge entschied sich für Braydon Hobbs, Josh Young, Sebastian Schröder, Stephan Haukohl und Robert Oehle als Starting Five. Und der Neuling in der Anfangsformation Schröder, legte direkt mal gut los. Ein erfolgreicher Dreier brachte die ersten Punkte und die erste Führung nach dreißig Sekunden (3:0). In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, Schröder erhöhte nach vier Minuten auf 10:7.

Die Gäste nutzen nun ihre spielerischen Vorteile besser aus, ein 9:0-Lauf führte zum zwischenzeitlichen 18:9 aus Sicht der Norisstädter. Dann wurde es Zeit für Neuzugang Antonio Pena. Der athletische Power Forward bekam bereits im ersten Viertel ein paar Minuten Einsatzzeit und konnte sich kurz nach seiner Einwechslung ins Scoreboard eintragen (20:11). Doch Gotha kämpfte sich bis Ende des ersten Abschnitts auf fünf Punkte Differenz heran, mit 20:15 aus Sicht der Gäste ging es in die zweiten zehn Minuten.

Neuzugang Pena mit starker erster Halbzeit

Und diese eröffneten die Nürnberger wieder mit einem Dreier. Diesmal war es Haukohl, der von jenseits der 6,75-Meter-Marke einnetzte. Doch die Gastgeber hielten nun gut mit den Franken mit, nach fünf Minuten war das Team der Oettinger Rockets auf 28:27 herangekommen. Eine Auszeit sollte die Truppe von Coach Junge wieder auf die richtige Spur bringen, doch war es Marco Völler, der mit seinem "And-One" die erste Führung des Spiels für Gotha herbeiführen konnte (28:30).

Dem NBC gelang es jedoch in Person von Young direkt zu antworten (31:30). Das Spiel gestaltete sich nun wieder völlig offen. Sieben Sekunden vor der Pause sorgte Nürnbergs neue Nummer eins, Antonio Pena, mit seinem Dreier für eine 38:32-Halbzeitführung der Gäste. Der Neuzugang leistete sich bis dahin keinen Fehlwurf und hinterließ einen tollen Eindruck.

Nach der Pause machte Pena da weiter, wo er aufgehört hatte. Sein Korbleger brachte dem NBC die ersten Punkte des dritten Viertels und hielt die Gastgeber weiter in Schach (40:34). Die Partie blieb dennoch weiter eng und umkämpft, Gotha kam nun besser in Schwung und verkürzte auf zwei Zähler. Der NBC konterte jedoch eindrucksvoll und schaffte es, wieder auf 49:42 davonzuziehen. Vor allem Pena setzte unter dem Korb immer wieder Akzente und schuf Räume für seine Mitspieler.

Der US-Amerikaner war es auch, der aufgrund vier Freiwürfen in Folge für einen zweistelligen Vorsprung nach fünf Minuten sorgen konnte (53:42). Bei den Gastgebern lief es dagegen nicht so rund, Rockets-Coach Chris Ensminger sorgte mit einem Technischen Foul für aufgeheizte Stimmung in der "blauen Hölle". Als es Haukohl zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Spielabschnitts ordentlich krachen ließ, sah alles nach dem vierten Sieg in Folge für den NBC aus. Ein Steal mit abschließendem Dreipunktspiel durch Dillard vollendete ein gelungenes drittes Viertel, mit 65:48 ging es in die letzten zehn Minuten.

Viertes Viertel wird für den NBC zum Höllenritt

Das letzte Viertel begannen beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nürnberg ließ mit dem hohen Vorsprung im Rücken nicht viel anbrennen, Gotha versuchte nochmal den Rückstand zu vermindern. Nachdem Völler auf 66:53 verkürzt hatte, sah sich Junge gezwungen mit einer frühen Auszeit zu reagieren. Doch die Oettinger Rockets gaben weiter Vollgas, nach drei Minuten waren es nur noch sechs Punkte Vorsprung für die Franken.

Das Momentum drohte nun zugunsten der Gastgeber zu kippen, was auch durch vermehrt fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen begünstigt wurde. Dem NBC wollte nun nicht mehr viel gelingen, zu viele Fehlwürfe wurden produziert. Gothas Brad Lösing verringerte nach knapp fünf Minuten auf zwei Punkte Differenz 66:64. Die Halle, durch die Aufholjagd sowieso schon euphorisiert, verwandelte sich daraufhin in ein Tollhaus, als zwei Dreier in Folge die Führung für die Gastgeber herbeiführten (66:70).

Die Partie war nun endgültig gedreht, der NBC hatte seinen 17-Punkte-Vorsprung verspielt und den Faden völlig verloren. Ralph Junge versuchte in einer weiteren Auszeit seinen Mannen die richtigen Anweisungen für die Schlussphase mitzugeben, Youngs Dreier sorgte für ein Lebenszeichen auf Nürnberger Seite.

Die letzten drei Minuten sollten ein Höllenritt für die Franken werden, Gotha erhöhte per Dreier auf 69:76. Eineinhalb Minuten vor dem Ende verkürzte Haukohl auf 71:76, Heimtrainer Ensminger reagierte mit einer Auszeit. Die Ereignisse überschlugen sich nun, knapp dreißig Sekunden vor dem Ende hatten die Hausherren weiter fünf Punkte Vorsprung auf den NBC. Mit Fouls die Zeit zu stoppen war nun die Devise, doch Völler verwandelte die fälligen Freiwürfe ganz lässig und sorgte somit für die Entscheidung. Am Ende musste sich rent4office Nürnberg in der „blauen Hölle“ in Gotha mit 73:82 geschlagen geben. Ein desolates viertes Viertel, das mit 8:34 verloren ging, raubte damit den sicher geglaubten Sieg für Nürnbergs Korbjäger.

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