Neu im Löwen-Käfig: Okotie trifft den FCN wieder

2.7.2014, 14:10 Uhr
In Nürnberg hatte der Neu-Löwe Rubin Okotie (links) selten gute Laune. Sein Gastauftritt in Freiburg bildete eine Ausnahme.

© Patrick Seeger (dpa) In Nürnberg hatte der Neu-Löwe Rubin Okotie (links) selten gute Laune. Sein Gastauftritt in Freiburg bildete eine Ausnahme.

Mittwochvormittag, 10.11 Uhr, bestätigten die Löwen im Internet den Transfer. Einen Halbsatz weiter gibt die Giesinger Homepage Auskunft, wie lange Okoties Papiere an der Grünwalder Straße Gültigkeit haben: zwei Jahre. Bei den Blauen aus der bayerischen Landeshauptstadt freut man sich über den Neuzugang. Den Mann, der schon im Trainingslager der Sechzger aufgeschlagen ist, in Tirol bereits Gewichte stemmt: "Rubin weiß, wo das Tor steht. Er ist ein technisch und taktisch gut ausgebildeter Spieler, sehr ballsicher und robust. Damit passt er bestens in unser Anforderungsprofil für die Offensive“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Poschner - bei den Löwen zuständig für die Personalplanung - den Grund der Freude.

In Nürnberg kommt die Erinnerung an Okotie, der 2010 mit großen Vorschusslorbeeren an den Valznerweiher gewechselt war, relativ freudlos daher. Beim FCN, der nach seinem Sturz die Zweitklassigkeit den Löwen nun im Unterhaus begegnet, schaffte der österreichische Nationalspieler den Durchbruch nicht. Und dies trotz vielversprechender Vorgeschichte: Im Sommer 2007 hatte das Sturmjuwel mit dem adäquaten Vornamen zu funkeln angefangen. Mit der U-20-Nationalmannschaft stand Okotie im WM-Halbfinale, setzte sich hernach auch bei der Wiener Austria durch. In 57 Erstliga-Partien für das violette Hauptstadt-Team trug sich der Sohn einer Österreicherin und eines Nigerianers 21 Mal in die Torschützenliste ein, ehe ein Knorpelschaden Okoties rasante Entwicklung abrupt bremste.

Auch nach seinem Wechsel in die Noris laborierte der Angreifer an den Folgen der Knieverletzung. Entsprechend frustrierend war die Premieren-Saison in der Bundesliga für den Mann, der sich vor seinem Karriere-Knick in den Notizblöcken zahlreicher Vereine eingetragen hatte: Diverse Rückschläge, vier Einsätze als Einwechselspieler, kein Treffer. 

Da es Okotie mangels Spielpraxis selten gelang, seine Klasse anzudeuten, wurde er im August für ein Jahr an den belgischen Erstligisten VV St. Truiden ausgeliehen. Dort konnte Okotie ebenfalls nicht überzeugen. In neun Partien glückte ihm lediglich ein Treffer für den abgeschlagenen Tabellenletzten. In Österreich hatte der Stürmer trotzdem einen guten Ruf - Sturm Graz wollte sich Anfang 2012 seine Dienste sichern. Weil Okotie nicht direkt von St. Truiden in die Steiermark wechseln durfte, musste er - zumindest virtuell - zurück in die Noris. „Für acht Minuten war er wieder bei uns“, sagte Sportvorstand Martin Bader damals den Nürnberger Nachrichten. In Graz ging's für Okotie wieder aufwärts - zwölf Treffer in 43 Spielen belegen das. Ab Sommer 2013 streifte sich der Ex-Nürnberger wieder das violette Trikot über. Bei seinem Heimatverein Austria Wien wurde er jedoch nicht mehr glücklich. Im Gegenteil: Im Dezember 2013 schmiss ihn Trainer Nenad Bjelica aus dem Kader, nachdem der Angreifer ihn verbal attackiert hatte.

Aus Südjütland nach Süddeutschland

In der Rückrunde der vergangenen Saison stürmte Okotie auf Leihbasis für den dänischen Erstligisten SönderjyskE. Für diesen gelang dem Angreifer ein Einstand nach Maß. Bei seinem ersten Einsatz ließ es der 27-Jährige zweimal klingeln. Im Kellerduell beim einen Platz höher notierten FC Vestsjaelland hatten beide Treffer wesentlichen Anteil am 4:0-Auswärtserfolg. Und auch im Anschluss sollte Okotie für SönderjyskE das machen, wofür ihn der FCN einst verpflichtet hatte: Tore. Elf Treffer und eine Vorlage bewahrten die Elitesportler aus Südjütland vor dem Abstieg. Elf Treffer und eine Vorlage weckten außerdem das Interesse in München.

Anfang Dezember, wenn die Truppe des neuen Löwen-Dompteurs Ricardo Moniz in Franken gastiert, wird Okotie wieder in Nürnberg vorstellig. Er will dann dort sicherlich mehr als einen schemenhaften Eindruck hinterlassen. 

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