Neuer Kleeblatt-Präsident: Höfler ist kein Haudrauf

17.7.2018, 17:07 Uhr
Fred Höfler wird die Kleeblatt-Kultur verändern, dem ist sich NZ-Sportredakteur Florian Pöhlmann sicher.

© Sportfoto Zink / JüRa Fred Höfler wird die Kleeblatt-Kultur verändern, dem ist sich NZ-Sportredakteur Florian Pöhlmann sicher.

Bis am Laubenweg am späten Montagabend weiß-grüner Rauch aufstieg, vergingen einige Stunden. So ganz geräuschlos, wie es die Präsentation des neuen Präsidenten der SpVgg Greuther Fürth vorspielen sollte, gingen vor allem die Vorgespräche nicht vonstatten. Das Bild der Einigkeit zwischen Fred Höfler und dem Chef der Lizenzspielerabteilung Holger Schwiewagner sollte suggerieren: In Fürth haben sich alle wieder lieb, der Verein geht gestärkt hervor aus dem nur denkbar knapp und glücklich zu Ende gegangenen sportlichen Existenzkampf der letzten Monate. Ruhe ist nun erste Bürgerpflicht – mitnichten.

Ein Blick zwischen die Zeilen ist ratsam und drängt sich bei der mehr denn je angespannten Lage geradezu auf. Höfler wird sich nach vielen erworbenen Meriten als Chef der Tucher-Brauerei in den zurückliegenden Jahrzehnten nun einer neuen Aufgabe stellen müssen. Es wird ein Spagat werden zwischen Befindlichkeiten, Ansprüchen und dem Blick für die Realitäten. Die spannendste Aufgabe dabei: Als Nachfolger von Helmut Hack wird er nach der 22-jährigen Herrschaft des gerissenen Geschäftsmanns aus dem Steigerwald bestehende Seilschaften und Verträge einer kritischen Betrachtung unterziehen, aber erst nach genauer Kenntnis der Lage urteilen. Höfler ist kein Haudrauf, aber auch kein allzeit freundlich grinsender Politiker oder gar der Grußonkel, den nicht wenige Menschen im Verein gerne installiert hätten.

Sachliche Lösung

So wird Höfler eine neue Kultur in der Führungsetage des Kleeblatts etablieren wollen. Man muss nicht immer einer Meinung sein und darf die entgegen bisherigen Gepflogenheiten sogar frei und ohne Umschweife äußern. Intern freilich, in den zuständigen Gremien. Darauf legte Höfler bei seiner Vorstellung großen Wert. So sehr er bestimmte Vorgänge argwöhnisch betrachtet, so sehr ist er an einer sachlichen Lösung von Problemen interessiert.

Und das ist die andere Seite des neuen Präsidenten, der nicht nur ein Präsident der Fußballabteilung sein will und dementsprechend den Hobbysportlern im Verein mehr Anerkennung zuteil lassen wird.

Empathie soll eine Stärke Höflers sein, der daneben auf Transparenz setzt. Alles freilich in klaren Strukturen bei eindeutigen Aufgabenverteilungen. Sicher ist schon jetzt: Ein Everbodys Darling wird er sicher nicht sein. 

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