Neuer Kleeblatt-Torwart: So tickt Marius Funk

17.8.2016, 15:06 Uhr
Marius Funk steht aktuell in der Regionalligamannschaft der Spielvereinigung zwischen den Pfosten.

© Sportfoto Zink / WoZi Marius Funk steht aktuell in der Regionalligamannschaft der Spielvereinigung zwischen den Pfosten.

"Mit Höhen begonnen, mit Tiefen geendet", so beschreibt der 20-jährige Blondschopf unbekümmert die zurückliegende Saison, in der er beinahe alles erlebte, was das Leben eines Profis so spannend wie schwierig macht.

Ausgezeichnet als bester Keeper beim Hallenturnier in Stuttgart, als er das Tor gegen den Nachwuchs von Manchester United regelrecht vernagelte, dann mit der U23 seiner großen Liebe VfB Stuttgart aus der dritten Liga abgestiegen und sich dabei noch einen komplizierten Kahnbeinbruch zugezogen – erst zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt in Fürth war seine rechte Hand nicht mehr in Gips gehüllt.

"Ich bin selbst erstaunt, dass es schon wieder so gut funktioniert", sagt Funk inzwischen und will den Abstieg mit dem schwäbischen Traditionsklub ganz bewusst als Chance für einen persönlichen Neuanfang interpretieren. In Fürth sieht der junge Mann "die größeren sportlichen Perspektiven". Allein schon weil die Fluktuation im Tor des fränkischen Zweitligisten in den vergangenen Jahren bekanntermaßen extrem hoch war. Aber diese verbale Klippe weiß der Jungprofi geschickt zu umschiffen. "Torhüter haben für den Einstieg ja immer etwas mehr Zeit als Feldspieler", meint er augenzwinkernd, was nicht zwangsläufig mit seinem Vorbild zu tun hat: Das ist Torwartmethusalem Gianluigi Buffon, der jüngst mit 38 Jahren noch das Tor der italienischen Auswahl bei der EM hütete.

Dessen Stil will Funk nicht kopieren. Nicht weil er womöglich etwas antiquiert sein könnte. Funk will seinen eigenen Stil entwickeln, er selbst sein, niemand anderes. Auch nicht Manuel Neuer. "Rennst du raus und kriegst den Ball nicht, bist du schnell der Buhmann", findet er: "Jeder Torwart muss sein eigenes Gefühl finden."

Marius Funk wird das in dieser Saison bei Fürths Amateuren in der Regionalliga tun, für diesen Posten wurde er wenigstens verpflichtet. Was für den ehemaligen deutschen Nachwuchsnationaltorwart, der einst unter Jogi Löws jetzigem "Co" Thomas Schneider B-Jugendmeister wurde, nichts heißen muss. Die Zeit spricht für ihn.

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