Niederlande verlieren erneut - Ronaldo ballert scharf

26.3.2017, 17:36 Uhr
Niederlande verlieren erneut - Ronaldo ballert scharf

© Vadim Ghirda / dpa

Ohne Holland zur WM? Für die Niederlande könnte dieser Fußball-Alptraum nach der 0:2-Pleite gegen Bulgarien bittere Wirklichkeit werden. "Das ist peinlich", schimpfte Bayern Münchens Star Arjen Robben über die Blamage in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland am Samstag in Sofia. Für die Zeitung De Volkskrant war der Auftritt die "Parodie von Fußball". Das Orange-Team hatte schon 2016 die EM in Frankreich verpasst.

Für Bondscoach Danny Blind könnte es das letzte Spiel mit der Elftal gewesen sein. Nach der Rückkehr am Sonntagnachmittag nach Amsterdam wollte sich die Führung des niederländischen Verbandes KNVB mit ihm zum Krisengespräch treffen. "Ich trage meine Verantwortung und bin immer noch sehr kampfeslustig", zitierte die niederländische Nachrichtenagentur ANP den Trainer. Offen ließ der wirtschaftliche Direktor des Verbandes, Jean-Paul Decosseaux, ob Blind am Dienstag im Testspiel gegen Italien und darüber hinaus noch im Amt sein wird: "Vielleicht gibt es schnell Klarheit, vielleicht auch nicht."

Giroud schiesst L'Équipe zum Sieg in Luxemberg

Weiter auf gutem Weg, das WM-Ticket zu buchen sind Frankreich und die Schweiz, die in den Gruppen A und B die Tabelle ungeschlagen anführen. Vizeeuropameister Frankreich hatte auswärts mehr Mühe mit den Luxemburgern, als das 3:1 vermuten lassen würde. "Das ist positiv für die Qualifikation, auch wenn der Weg noch lang ist", sagte Frankreich-Trainer Didier Deschamps der Sportzeitung L'Équipe. Schweden schaffte einen 4:0-Heimerfolg gegen Weißrussland. Dabei traf Stürmer Emil Forsberg von Bundesligist RB Leipzig zweimal. Zum Schlüsselspiel um den Gruppensieg könnte die nächste Partie der Franzosen beim Gruppenzweiten am 9. Juni in Schweden werden.

Ihren fünften Sieg im fünften Gruppenspiel feierte die Schweiz dank eines Joker-Tores des Mönchengladbacher Bundesliga-Stürmers Josip Drmic gegen Lettland mit 1:0. Drmic köpfte bei seinem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung den Ball ins Tor (66. Minute). Der lange verletzte Stürmer hatte zuletzt im November 2015 zum Aufgebot gehört. "Es ist ein Hammergefühl", sagte Drmic. "In der Nationalmannschaft klappt es einfach."

Europameister triumphiert in Ungarn

Fast im Alleingang schoss Cristiano Ronaldo Europameister Portugal zum 3:0-Erfolg gegen Ungarn. Der Superstar von Real Madrid erzielte zwei Treffer und ist nun mit 70 Toren in 132 Länderspielen der vierterfolgreichste Nationalmannschaftsschütze Europas. Nur die beiden Ungarn Ferenc Puskas (84 Tore) und Sandor Kocsis (75) sowie Miroslav Klose (71) trafen öfter. Portugal festigte in der Gruppe B Platz zwei, während Ungarn mit dem deutschen Trainer Bernd Storck kaum noch Chancen auf die WM im nächsten Jahr haben.

Pech hatte Griechenland mit Chefcoach Michael Skibbe beim 1:1 in Belgien. Erst in der 89. Minute gelang dem Gastgeber durch Romelu Lukaku der Ausgleich. Der Ex-Bundesligatrainer lastete die Punkteteilung auch dem deutschen Referee Felix Brych an. Er hatte den Griechen Panagiotis Tachtsidis (65.) mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Er sei "enttäuscht und sauer", sagte Skibbe. "Aus meiner Sicht war dies die falsche Entscheidung." Belgien verteidigte mit dem Remis den Spitzenplatz in der Gruppe H. Bosnien und Herzegowina feierte ein 5:0 gegen Gibraltar. Stürmer Vedad Ibisevic von Hertha BSC traf zweimal.

Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation gelang Österreich gegen Moldau mit 2:0 der zweiten Sieg. Zuvor hatte das Team von Nationalcoach Marcel Koller in vier Spielen nur vier Punkte erzielt. Serbien und Irland (je 11 Punkte) führen die Gruppe D an, Österreich (7) liegt auf Platz vier. Einen Zweikampf um die direkte WM-Qualifikation - die Tabellenersten sichern sich das Russland-Ticket, die acht besten Zweiten spielen in der Relegation um vier weitere Plätze - liefern sich Spanien (4:1 gegen Israel) und Italien (2:0 gegen Albanien). In Gruppe G liegen sie mit je 13 Punkten vorn.

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