Niersbach soll Zwanziger in FIFA-Exekutive beerben

28.11.2014, 12:28 Uhr
Werden in Zukunft wieder mehr miteinander zu tun haben, Wolfgang Niersbach (links) und Joseph Blatter.

© Rainer Jensen (dpa) Werden in Zukunft wieder mehr miteinander zu tun haben, Wolfgang Niersbach (links) und Joseph Blatter.

Der Abschied des ehemaligen DFB-Chefs Zwanziger auf dem FIFA-Kongress am 29. Mai 2015 in Zürich stand schon länger fest. Niersbach muss noch am 24. März beim Kongress des europäischen Dachverbandes UEFA gewählt werden.

"Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass es mich neben meinen Aufgaben beim DFB und in der UEFA nicht auch noch in diese Rolle drängt", sagte Niersbach. "Ich stelle mich dieser Wahl, weil ich für die europäischen Positionen eintreten möchte und der festen Überzeugung bin, dass der deutsche Fußball seinen Platz und seine Stimme in den wichtigsten Entscheidungsgremien nicht verlieren darf."

Niersbach hatte zuletzt deutliche Kritik an den Ergebnissen der Ermittlungen zu den WM-Vergaben 2018 und 2022 geübt. "Was ein großer Befreiungsschlag werden sollte, ist am Ende leider ein ziemlicher Rohrkrepierer", hatte der 63-Jährige erklärt. Auch Ligapräsident Reinhard Rauball und DFL-Chef Christian Seifert hatten sich in den vergangenen Tagen kritisch über die FIFA geäußert und erhoffen sich eine gewichtige Rolle Niersbachs in der sogenannten FIFA-Regierung. "Gerade in schwierigen Zeiten ist es erforderlich, dass der größte Einzelverband der Welt mit seinem Präsidenten im FIFA-Exekutivkomitee vertreten ist", sagte Rauball am Freitag. Niersbach sei "der richtige Mann, um hier für Transparenz und Aufklärung einzutreten – und in diesem Sinne für Mehrheiten zu werben".

Im Exekutivkomitee werden alle maßgeblichen Entscheidungen des Weltfußballs getroffen – auch die umstrittene und von Korruptionsvorwürfen begleitete Doppel-Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland (2018) und Katar (2022) fällten die Mitglieder der sogenannten FIFA-Regierung. Er sehe es als "große Gemeinschaftsaufgabe an, die Interessen unserer Verbände, Ligen und Vereine im Weltfußball zu vertreten", erklärte Niersbach.

Innerhalb der UEFA wird derzeit über einen möglichen Gegenkandidaten zu FIFA-Chef Joseph Blatter bei der Wahl Ende Mai diskutiert. Niersbach hatte bereits mehrmals betont, für dieses Amt nicht zur Verfügung zu stehen. Auch UEFA-Präsident Michel Platini wird nicht gegen Blatter antreten. Allerdings will der Europa-Verband den heftig kritisierten Schweizer auch nicht unterstützen. Zuletzt wurde der jordanische Verbandschef Prinz Ali bin Al-Hussein als möglicher Herausforderer für den 78 Jahre alten Blatter genannt. Eine Bestätigung gab es dafür nicht.

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