"Nix Wildes": Club-Leistungsträger Leibold gibt Entwarnung

17.7.2018, 05:17 Uhr
Tim Leibold, da wo er sich am wohlsten fühlt: auf dem Platz.

© Sportfoto Zink Tim Leibold, da wo er sich am wohlsten fühlt: auf dem Platz.

Während die meisten Mitspieler fein frisiert stehen mussten, durfte Tim Leibold am Montag beim Shooting für das Mannschaftsfoto entspannt in erster Reihe auf einer Bierbank Platz nehmen. Dort, wo mit Ausnahme der Torhüter die Kleineren im Team eben das beste Bild abgeben. Leibold saß gut gelaunt mittendrin, obwohl er im Training momentan nicht richtig dabei ist . . . "Ich habe aufgrund der Trainingsbelastung meine Adduktoren einfach ein bisschen gespürt. Nix Wildes", beruhigt er diejenigen, die sich um seine Gesundheit sorgen. Aufregung, die dem Linksfuß gar nicht in den Kram passt.

Anscheinend reflexhaft wanderte er wegen jener Adduktoren-Altlast in die Schublade Sorgenkind, als er mit dem Training pausierte. Die Bild-Zeitung machte sich um ihn und Sebastian Kerk große Sorgen und formulierte eine entsprechende Schlagzeile. Vorschnell, wie Leibold findet. "Das ist extrem übertrieben und ärgerlich für mich, dass das dann so die Runde macht."

Alles im Griff also? Oder doch ernste Vorboten einer langen Leidenszeit, wie sie Leibold schon einmal erlebt hat? So weit wie es einmal kam, soll es nicht nochmal kommen. Der 24-Jährige hat aus seinen Fehlern gelernt. Als er im Sommer 2016 eine bereits vereinbarte Operation an der lädierten Leiste eigenmächtig verschob und lieber eine reizvollere Urlaubsreise antrat, bekam er die Quittung in Form einer Schambeinentzündung. 21 Spieltage fiel er aus. Erst mit Beginn der Aufstiegssaison 2017/18 war er wieder in Form gekommen, demonstrierte mit 32 Einsätzen in der Liga aber eindrucksvoll seine Belastbarkeit und lief am Ende noch einmal zu großer Form auf. "Ich bin froh, dass ich letztes Jahr gut durchgekommen bin. Da hatte ich auch ein paar Tage, an denen ich ein bisschen draußen war und so wird es diesmal wieder sein."

"Deshalb habe ich gesagt, ich mache jetzt lieber Pause" 

Heute ist Leibold reifer, kennt seinen Körper besser und nimmt auch kleine Anzeichen für eine Überbelastung ernst. "Deshalb habe ich gesagt, ich mache jetzt lieber drei, vier Tage Pause. Das lief jetzt alles nach Plan. Und am Dienstag steige ich wieder ein", sagt der gebürtige Böblinger.

Auslöser für Leibolds leichtes Leiden könnten für ihn noch ungewohnte Übungen sein, die der neue Technik-trainer Nate Weiss mitgebracht hat. Bereits eine Woche vor dem offiziellen Trainingsbeginn arbeitete Leibold an seiner Frühform. "Ich war schon da, und hatte auch nichts Besseres zu tun", erzählt Leibold, der sich spontan der Trainingsgruppe Kerk/Palacios anschloss.

Die Testspiele gegen den SV Seligenporten (3:0) und den Halleschen FC (1:2) musste er nun sausen lassen. Am Mittwoch im Vorbereitungsspiel gegen eine Regionalauswahl in Crailsheim (19 Uhr, Spielbericht und Bilder auf nordbayern.de) will Leibold eine Halbzeit spielen. Kehren die Schmerzen nicht zurück, steht einer dauerhaften Rückkehr ins Mannschaftstraining nichts mehr im Weg. Leibolds Formel – "Jetzt etwas weniger machen, um die restliche Vorbereitung dafür voll durchziehen zu können" – könnte also aufgehen.

9 Kommentare