Nur eine Halbzeit falkenstark: Nürnberg unterliegt Ehingen

11.1.2019, 21:05 Uhr
Marcell Pongo war nicht schlecht drauf: Trotzdem reichte es für Nürnbergs beste Basketballer gegen Ehingen nicht zu einem Heimsieg.

© Sportfoto Zink / ThHa Marcell Pongo war nicht schlecht drauf: Trotzdem reichte es für Nürnbergs beste Basketballer gegen Ehingen nicht zu einem Heimsieg.

Es sind spannende Tage für Headcoach Ralph Junge: Zum ersten Mal seit der Neuausrichtung als Nürnberg Falcons besteht eine echte Chance, die Playoffs zu erreichen, einer seiner China-Schützlinge aus dem vergangenen Sommer sorgt als "Der Bachelor" auf RTL für Furore und dann stand eben noch dieses ganz besondere Spiel gegen die alte Heimat Ehingen an. 

Ehingen, ein Team, das überraschenderweise ebenfalls um die Playoffplätze mitspielt, ein Team, welches die Falcons in dieser Saison schon einmal besiegt hat. Damals verlor Nürnberg deutlich mit 77:90, auch weil Ishmail Wainright an diesem vierten Spieltag nicht wirklich glänzen konnte. Das tat Nürnbergs Nummer 24 an diesem Freitagabend in der Halle am Flughafen zwar schon, allerdings nur eine Halbzeit lang. 

42:41 führten die Falcons nach zwanzig gespielten Minuten, dann folgte, trotz des energischen Einsatzes von Wainright ein unerklärlicher Einbruch im dritten Viertel. Jaja, das dritte Viertel. In Basketballkreisen berüchtigt und gefürchtet, oft werden in dieser Phase Spiele vorzeitig entschieden. So auch jenes, welches die Falcons in der ersten Halbzeit eigentlich gut im Griff hatten. 

Nürnberg bringt sich selbst um den Sieg

Nach fünfeinhalb Minuten hatte es die Zuschauer zum ersten Mal von den Sitzen gerissen, Kraftpaket Wainright hatte Ehingens Gianni Otto mit voller Wucht geblockt und dadurch einen erfolgreichen Dreipunktewurf durch den starken Marcell Pongo eingeleitet (13:13). Pongo, an diesem Abend offensiv wohl bester Nürnberger, überzeugte immer wieder durch seine starken Aktionen zum Korb, leistete sich hier und da aber den ein oder anderen überflüssigen Fehler. Spielentscheidend sollte das nicht sein, trotzdem stand es sinnbildlich für die Leistung der Nürnberger, die sich im dritten Viertel aller Siegchancen selbst beraubten.

Ehingen spielte eiskalt auf und trieb Ralph Junge an der Seitenlinie an den Rand der Verzweiflung. 23:7 endete der dritte Abschnitt zugunsten der Gäste, die Nürnbergs Topscorer Jackson Kent bis dato lediglich zwei Zähler erlaubten. "Wir hatten im dritten Viertel anfangs eigentlich gute Aktionen, die wir aber nicht gemacht haben", so Ralph Junge, "dann haben wir uns schwer getan. Die Einen spielen sich in einen Rausch, die Anderen vergeben einfachste Möglichkeiten."

Am Dienstag kommt der Spitzenreiter

Zwar bäumte sich die Mannschaft im vierten Viertel noch einmal auf, doch war der Rückstand zu groß. Da half auch ein krachender Dunking von Ishmail Wainright nichts mehr, dessen Auswechslung zwei Minuten vor Spielende die Kapitulation bedeutete. Immerhin konnte es Marvin Omuvwie dann noch einmal spektakulär krachen lassen, allerdings war das nur noch Ergebniskosmetik.

Mit 88:67 entführten die Steeples den Sieg aus dem Eventpalast in Nürnberg und bleiben damit weiterhin voll im Playoffrennen. Für Ralph Junge und seine Falcons gilt es dagegen, das schwache dritte Viertel schnellstmöglich aufzuarbeiten. Denn schon am Dienstag (19.30 Uhr) steht das nächste Heimspiel an, dann empfangen Wainright, Pongo und Co. den Tabellenführer aus Chemnitz. 

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