5:2 gegen die DEG! Die Ice Tigers sind Tabellenführer

20.1.2017, 21:48 Uhr
Der geht rein! Die Thomas Sabo Ice Tigers machten gegen Düsseldorf deutlich, warum sie in der Tabelle ganz oben stehen.

© Sportfoto Zink / MaWi Der geht rein! Die Thomas Sabo Ice Tigers machten gegen Düsseldorf deutlich, warum sie in der Tabelle ganz oben stehen.

Zum ersten Mal seit Oktober 2015 sind die Thomas Sabo Ice Tigers wieder Tabellenführer der DEL. Eine mühelose Leistungssteigerung im Schlussdrittel und ein ungewöhnlich effizientes Power-Play beim 5:2 (1:1, 1:1, 3:0) gegen die Düsseldorfer EG machte Nürnberg zum Spitzenreiter – vor allem aber der Bremerhavener Sieg in München.

1048 Spiele hat Daniel Kreutzer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) absolviert, die meisten davon für die Düsseldorfer EG. Dass nun seit geraumer Zeit keines mehr dazu gekommen ist, taugt nicht zur Neuigkeit. Daniel Kreutzer hat sich ernsthaft an der Schulter verletzt. Dass er am Freitagabend nicht hinter der Spielerbank der DEG stand, ist hingegen schon ein Thema. Zumindest in Düsseldorf.

Die Rheinische Post hatte zuletzt berichtet, dass Rob Collins, seit Daniel Kreutzers Verletzung Aushilfskapitän, den Düsseldorfer Trainer auf Wunsch der Mannschaft gebeten haben soll, die lädierte DEG-Legende zu entfernen. Dass der Trainer Christof Kreutzer heißt und Daniels älterer Bruder ist, würde die Geschichte noch interessanter machen – wenn sie denn wahr wäre. Die Episode zeigt aber, wie nervös das Umfeld in Düsseldorf ist.

Dafür zeigte der Tabellenelfte in Nürnberg eine erstaunliche starke Leistung. Die Ice Tigers gewannen letztlich klar mit 5:2. Erst im Schlussdrittel aber ließ die DEG nach und schadete sich selbst durch eigenen Fouls. Mit dem zwölften Sieg im 13. Spiel wies der neue Spitzenreiter ein weiteres Mal seine beeindruckendste Qualität nach: Nürnberg findet derzeit immer einen Weg, seine Spiele zu gewinnen, auch gegen unangenehme Gegner.

Rob Wilson hatte nichts anderes erwartet. Dass die DEG "um ihr Leben" kämpfen werde, das hatte er eine Woche zuvor auch schon von den Krefeld Pinguinen erwartet. Diesmal wurde der Cheftrainer bestätigt – und mit jeder Minute, die Nürnberg das Spiel nicht in den Griff bekam, kämpften die Gäste ein wenig mehr.

Dass die ersten vier Tore allesamt im Power-Play fielen, hätte zu diesem Spiel, wenn es denn unfair gewesen wäre. Die Strafen resultierten aber eher aus Übermotivation. Brandon Yips Foul bestrafte Yasin Ehliz nach nur sieben Sekunden, der Nationalstürmer hatte sich in den Rücken der DEG-Verteidiger geschlichen, als Torhüter Felix Bick einen Schuss von Leo Pföderl nicht fangen konnte, konnte er besser nicht stehen (11. Minute). Bernhard Ebner brauchte im ersten Düsseldorfer Überzahlspiel etwas mehr Hilfe, Brandon Segal und Oliver Mebus hatten sich an der eigenen blauen Linie so unglücklich ineinander verhakt, dass Ebner außer Andreas Jenike plötzlich keinen Gegenspieler mehr hatte – den Puck bekam der Nürnberger Schlussmann, der zum ersten Mal in dieser Saison die dritte Partie in Folge starten durfte, durch die Schoner.

Nach dem selben Drehbuch traten die Teams auch im zweiten Drittel auf. Nürnberg legte vor – weil der einstige Ice Tiger Daniel Weiß Jesse Blacker unbedingt in die Bande schubsen musste, saßen zwei Düsseldorfer auf der Strafbank, den Platz nutzte Ehliz, um sich für den perfekten Pass auf David Steckel ein wenig mehr Zeit zu lassen (27.). Und Düsseldorf glich aus – die Ice Tigers hatten die Unterzahlsituation bereits überstanden, da traf Collins aus spitzem Winkel (31.).

Danach setzte sich die DEG im Nürnberger Drittel fest. Zum ersten Mal seit langem fehlte es den Ice Tigers in den Zweikämpfen an der Bande an Biss und Cleverness. Dass Verteidiger Milan Jurcina nach den ersten 20 Minuten nicht mehr hatte mitspielen können, trug zu diesem Eindruck sicherlich bei.

Segal hat die Schlussworte

Dieses Spiel gewann Nürnberg nicht durch körperliche Überlegenheit, sondern durch Geduld. Als ein Düsseldorfer von seiner Zwangspause zurück aufs Eis kehrte, hatten seine Kollegen offenbar schon abgeschalten. Colten Teubert sicherte erst einmal den Puck, dann spielte er ihn scharf vors Tor – und wieder stand Steckel richtig (42.). Es war der fünfte Treffer des US-Amerikaners in den jüngsten drei Spielen. Danach legte Brandon Segal noch zwei Power-Treffer nach (45. und 52.).

Die Feier hatte da längst begonnen, als das Endergebnis aus München bekannt wurde, erhoben sie alle Zuschauer von ihren Plätzen. Am Sonntag (19 Uhr) sollte das Heimspiel gegen Wolfsburg genau so beginnen.

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