Nürnberger Fan-Frust: Fürth läuft dem Club den Rang ab
14.5.2014, 11:39 UhrDoch, es fällt schwer, das einzugestehen. Im fränkischen Fußballkampfgebiet machen frische Fürther dem Nürnberger Alpha-Männchen mehr denn je die Vormachtstellung streitig. Besonders bitter: Der Altmeister taumelt nicht nur, er hat sich selbst niedergestreckt. Zu lange hat man sich hinter immer neuen Alibis versteckt. Erst kein Glück, dann Pfosten- und Lattentreffer, dann Pech, noch mehr Alutreffer, dazu eine vermaledeite Verletzungsmisere.
Und die Fans? Bereuten diese Liebe auch in schweren Zeiten nicht - die Vereinsführung hielt somit auch an einem Trainer fest, der stur mit Offensivfußball glänzen wollte und seine Mannschaft zu oft ins offene Messer laufen ließ. Als dann kurz nach der Entlassung Verbeeks der Interimstrainer konstatieren musste, dass selbst etablierte Spieler im Training wenig anböten, verließ auch die treuesten Fans der Glaube an die Mannschaft. Irgendwann reicht es halt jedem.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich nur wenige Kilometer entfernt. Das Fürther Kleeblatt leistet seit einem Jahr, seit dem vorzeitig festehenden Abstieg aus dem Oberhaus, glänzende Arbeit, trotz bescheidener finanzieller Mittel. Neuer Trainer, personeller Umbruch, junge und hungrige Spieler an der Seite von ein zwei alten Haudegen - und damit volle Konzentration auf eine erfolgreiche Saison, unbeeindruckt von der obligatorischen Häme aus Nürnberg.
Dabei hätte der Clubfan spätestens nach den letzten drei direkten Duellen, von denen der FCN keines gewinnen konnte, merken müssen, was sich da in der Kleeblattstadt entwickelt. Trotz geringerem Etat, weniger Einnahmen, dem Ausbau des Stadions, dem Bau eines neuen Trainingszentrums. Dass die wichtigsten Fürther Juniorenmannschaften stets vor denen des FCN stehen, hat sich ohnehin schon über die Landesgrenzen hinaus rumgesprochen.
Aus Fürth weht ein frischer Wind durch Fußball-Franken. Der Club hingegen hat sich nach den letzten durchaus erfolgreichen Jahren in dieser Saison zuviele Fehler geleistet. Dafür hat man jetzt die Quittung erhalten. Der Machtwechsel in Fußball-Franken hat sich angekündigt. Und der frustrierte Clubfan muss befürchten, dass die SpVgg dem FCN nicht nur sportlich den Rang ablaufen wird.
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