Nürnberger glänzen bei Jugendolympia in Nanjing

27.8.2014, 11:14 Uhr
Nürnberger glänzen bei Jugendolympia in Nanjing

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Lele ist der Name des Maskottchens der olympischen Jugendspiele im chinesischen Nanjing und soll für Glück und Freude stehen. In der Hand des 17-jährigen Taekwondoka Hamza Adnan Karim ist das Plüschtier mit den überdimensional großen Augen bei der Siegerehrung in China aber das Einzige an dem Teenager, das gute Laune versprüht. Glücklich und froh wäre Karim nur gewesen, wenn er auch das Finale gegen seinen Kontrahenten Said Guiljew gewonnen hätte.

Im Finalkampf musste sich Karim aber dem Aserbaidschaner geschlagen geben. Dessen passivem Kampfstil konnte er trotz einer 2:0-Führung am Ende nichts entgegensetzen und verlor letztlich mit 4:10. „Ich bin froh, Silber zu haben, aber ich wollte Gold“ sagte der enttäuschte Karim, der in der Gewichtsklasse bis 73 kg antritt.

„Für mich ist es keine Überraschung, dass Hamza so weit gekommen ist. Er ist zweifacher Europameister. Ich habe eigentlich sogar noch mehr erwartet“, sagt Nurettin Yilmaz, der Trainer der KSC Leopard über seinen Schützling, der bereits mit 14 Jahren deutscher Herrenmeister wurde. Mit dem Abschneiden bei der Jugendolympiade kann der Verein aus der Nürnberger Südstadt aber trotzdem sehr zufrieden sein. Mit dem ebenfalls 17-jährigen Daniel Chiovetta gelang einem weiteren Nachwuchssportler aus der Talentschmiede des KSC der Sprung aufs Treppchen. In der Gewichtsklasse bis 48 kg gewann er die Bronzemedaille. Die Nürnberger haben somit neben ihrem Aushängeschild und Olympiasieger von 2012, Servet Tazegül, zwei aussichtsreiche Nachwuchskämpfer in ihren Reihen, mit denen in Zukunft zu rechnen ist.

Durch viele Einzelgespräche mit seinen Kämpfern und die Teilnahme an weiteren Turnieren möchte der Trainer die Entwicklung der beiden weiter vorantreiben, auf Dauer will der ehrgeizige Yilmaz mit ihnen in der Mitte des dreistufigen Podests stehen: „Ich bin ein Trainer, der immer ganz nach oben will“, sagt er. Die Jugendolympiade war für die jungen Kämpfer und ihren Reifeprozess in jedem Fall eine sehr wertvolle Erfahrung, findet Yilmaz, der auch als BTU-Landestrainer aktiv ist. „So etwas mitzuerleben war super. Im olympischen Dorf war für die Verpflegung gesorgt und wir hatten einen eigenen Dolmetscher, der uns überall hingebracht hat. Es wurde sich wirklich toll um uns gekümmert.“

Das Ziel: Rio 2016

Die Reisekosten, Unterkünfte und Kost und Logis für Sportler und Betreuer wurde bei der zum zweiten Mal ausgetragenen Jugendolympiade vom IOC übernommen. Einzig der kulturelle Aspekt der Reise blieb auf der Strecke: „Für Land und Leute hatten wir leider überhaupt keine Zeit“, sagt Yilmaz. Dies war aber ohnehin nicht der Sinn und Zweck der Reise und der Fokus liegt auch schon wieder ganz woanders: „Mein nächstes Ziel ist Rio 2016“, sagt Karim. Möglicherweise gibt es bei der Siegerehrung dort dann auch wieder ein Plüschtier-Maskottchen geschenkt. Und im Idealfall strahlt dann nicht nur das Maskottchen, sondern auch Karim selbst.

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