Nürnbergs Klassenerhalt: Beim SVS soll der Deckel drauf

5.5.2017, 08:25 Uhr
Nürnbergs Klassenerhalt: Beim SVS soll der Deckel drauf

© Sportfoto Zink

"Solange der Deckel nicht drauf ist, ist der Deckel nicht drauf", formulierte es der Trainer - auf Nachfrage während der obligatorischen Pressekonferenz. Köllner ist noch nicht lange im Club, die Geschichte kennt er trotzdem: Man habe ja "schon Dinge erlebt, die rechnerisch nicht mehr zu erwarten waren". Meistens waren es nicht so schöne Dinge. Idealerweise soll die Frage am Samstagnachmittag überflüssig sein.

"Da will man weitermachen"

Mit einem Sieg beim SV Sandhausen könnte sich Nürnberg aller Sorgen entledigen, dass Köllner dann im nächsten Jahr einen - so wünschen sie sich das - ambitionierten Zweitligisten trainiert, wäre wohl sicher. Cheftrainer bleiben? "Vom ersten Tag an mit großer Freude", sagt Köllner auf diese Frage, habe er die Aufgabe übernommen. Kleiner ist die Freude nicht geworden, im Gegenteil, es sei "klar, dass man sagt: Das will man weitermachen." Und: "So schlimm ist die Mannschaft ja nicht."

Viele Argumente gegen eine Dauerlösung mit Köllner, sagte gerade erst Sportvorstand Andreas Bornemann, sehe er nicht. Die möglicherweise wenigen Argumente? Das, witzelt Köllner, könne auch er nicht beurteilen, aber geht nicht doch noch alles schief in den letzten drei Spielen, wird das "bis auf Weiteres" hinter Köllners Berufsbezeichnung Cheftrainer demnächst gestrichen.

Gesucht wird dann ein neuer U21-Trainer und natürlich ein neuer Trainer des Nachwuchsleistungszentrums, "weiter verbessern" müsse sich darüber der gesamte Verein. Mit einem besseren NLZ-Chef als es Köllner war? "So gesehen, ja", sagt Köllner, vor allem müssten "Strukturen, die Kontinuität in der Ausrichtung des ganzen Vereins" gewahrt bleiben.

Tagesaktuell hat das Gastspiel in Sandhausen, beim Ex-Verein von Köllners am Ende glücklosen Vorgänger Alois Schwartz, Vorrang, Köllners Personalauswahl ist groß. Selbst Kevin Möhwald, sagt der Trainer, muss sich seinen Stammplatz im Team wieder erkämpfen, der beim 2:3 gegen Stuttgart gesperrte Mittelfeldspieler ist wie alle anderen gefordert, sich täglich neu für die Startformation zu empfehlen.

"Hauen und Stechen um die Plätze"

Im Moment, sagt Köllner, gibt es mehr Empfehlungen als Plätze im Kader, eigentlich schön - nur, leider, "muss der Trainer dann manchen Spielern wehtun, die es eigentlich auch verdient hätten, dabei zu sein". Er sieht "ein Hauen und Stechen um die Plätze", auch der genesene Linksverteidiger Laszlo Sepsi mache wieder Druck auf Stammkraft Constant Djakpa.

Achtung, Konter!

"Unangenehm" erwartet Köllner die Sandhäuser, man dürfe - die Lehre aus dem 1:3 im Hinspiel - "keine Konterräume entstehen lassen" und müsse trotzdem "Wucht und Zielstrebigkeit" an den Tag legen. Gegen Spitzenreiter Stuttgart war das gut gelungen, eine "Energiequelle" (Köllner) sei das Spiel gewesen, als "punktuelles Erlebnis" sei eine "positiv aufgenommene Niederlage" auch einmal angenehm. Bloß; Gewohnheit soll das natürlich nicht werden, es geht beim Fußball immer ums Gewinnen.

42 Kommentare