Occean erlag Lockruf und verließ die Wohlfühloase Ronhof

3.7.2012, 20:25 Uhr
Occean erlag Lockruf und verließ die Wohlfühloase Ronhof

© Sportfoto Zink

Der Abgang Occeans hatte sich angekündigt. Zuletzt war er für das Training freigestellt worden, um Verhandlungen mit den Hessen zu führen. Beim Trainingsauftakt des „Kleeblatts“ vor einer Woche hatte Trainer Mike Büskens eine Rückkehr bereits für unwahrscheinlich gehalten. Seit gestern ist es amtlich. Nachdem Frankfurt seinerseits die Vorbereitung auf die neue Saison aufgenommen hatte, stellte der Verein neben dem Japaner Takashi Inui (VfL Bochum) Occean als Neuzugang vor.

Die Torjägerkanone musste sich Occean in der abgelaufenen Saison zwar mit Frankfurts Alexander Meier und Paderborns Nick Proschwitz teilen, nicht aber die Aufmerksamkeit. Mit seinen 17 Treffern (neun Vorlagen) hatte sich Occean in die Notizblöcke zahlreicher finanzkräftiger Vereine gespielt. Proschwitz zählt hingegen zu den heißesten Kandidaten auf seine Nachfolge in Fürth. Allerdings biss sich Helmut Hack im Bemühen um den 25-jährigen bei dessen Arbeitgeber Paderborn bislang die Zähne aus. Die Ablöseforderungen scheinen dem Fürther Klubboss noch zu hoch zu sein.

Occean erlag Lockruf und verließ die Wohlfühloase Ronhof

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In Frankfurt freut man sich dagegen, dass der Wunschtransfer nach zähen Verhandlungen über die Bühne gegangen ist. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass der Transfer klappt, er ist eine echte Verstärkung für das Team“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh über seinen Neuzugang. Freiwillig hatte Fürth den Kampf um seinen treffsichersten Angreifer nicht aufgegeben und ihn zu einem direkten Konkurrenten ziehen lassen. Der 30-jährige Kanadier ist in seiner Karriere dem ganz großen Geld bislang vergeblich hinterhergerannt und verdingte sich zwischenzeitlich sogar in der dritten norwegischen Liga, ehe er 2010/11 beim Drittligisten Kickers Offenbach anheuert. Von dort wechselte er vor der Saison für rund 200000 Euro in den Ronhof.

Alleine mit seinem Siegtreffer beim 1:0 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten 1899 Hoffenheim, hatte Occean eine Rendite abgeworfen, die den finanziellen Aufwand seiner Verpflichtung weit überstieg.

Gleichzeitig hatte er mit diesen wertvollen Treffern auch für sich das Tor ins Euro-Paradies aufgestoßen. So sollen ihm die Hessen ein Mehrfaches seiner Fürther Bezüge geboten haben. Kein Wunder also, dass er der Offerte erlag. Die bessere Perspektive, über die gesamte Vertragslaufzeit in der Bundesliga zu spielen, soll zudem eine Rolle bei seiner Entscheidung gespielt haben. Die mannschaftliche Geschlossenheit in Fürth wog diese Pros letztendlich auch nicht mehr auf. Occean verlässt die Wohlfühloase Ronhof, um sich und seine Familie mit einem satten Salär für die Zukunft abzusichern. Und Fürth kann sich mit einem Schmerzensgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro trösten. Zugegeben ein schwacher Trost, denn Geld allein schießt bekanntlich keine Tore.

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