Olympia: IOC-Chef Bach will bei Stimmenkauf durchgreifen

12.9.2017, 13:21 Uhr
Sollte es Beweise für gekaufte Stimmen geben, möchte IOC-Präsident Thomas Bach hart durchgreifen. Wie genau, ließ der gebürtige Unterfranke aber offen.

© Fabrice Coffrini/AFP Sollte es Beweise für gekaufte Stimmen geben, möchte IOC-Präsident Thomas Bach hart durchgreifen. Wie genau, ließ der gebürtige Unterfranke aber offen.

"Wenn Beweise vorgelegt werden, werden wir handeln", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees am Montag (Ortszeit) in der peruanischen Hauptstadt Lima. "Keine Organisation in der Welt ist immun", betonte Bach. In Lima will das IOC am Mittwoch die Sommerspiele 2024 an Paris und 2028 an Los Angeles vergeben.

Hinweise der französischen und brasilianischen Justiz, Rio 2016 könnte gekauft gewesen seien, überschatten die erste Doppelvergabe seit knapp 100 Jahren. "Glaubwürdigkeit ist extrem wichtig für uns", sagte Bach. Er musste sich in einer Pressekonferenz rund 45 Minuten lang fast nur Fragen zum Thema Korruption stellen. Anwälte des IOC hätten Kontakt zu brasilianischen Ermittlern aufgenommen, um mehr Informationen zu erhalten, betonte der IOC-Präsident.

Im Fokus steht IOC-Ehrenmitglied Carlos Nuzman, der Chef des Organisations-Komitees von Rio 2016 war und auch das Nationale Olympische Komitee Brasiliens leitet. Er soll möglicherweise Stimmen aus Afrika bei der Vergabe zugunsten Rios mit Millionen geködert haben. Nuzman weist die Vorwürfe zurück. Sein Pass wurde eingezogen, sein Anwesen in der vergangenen Woche in Rio de Janeiro durchsucht und seine Konten eingefroren.

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