Omladic: Noch keine Verstärkung im Abstiegskampf

26.3.2018, 11:47 Uhr
Unter Ex-Trainer Janos Radoki machte Nik Omladic noch alle Fürther Spiele mit, Nachfolger Damir Buric konnte bislang noch nicht mit dem Slowenen planen. Fast sieben Monate fiel Omladic verletzt aus.

© Sportfoto Zink / DaMa Unter Ex-Trainer Janos Radoki machte Nik Omladic noch alle Fürther Spiele mit, Nachfolger Damir Buric konnte bislang noch nicht mit dem Slowenen planen. Fast sieben Monate fiel Omladic verletzt aus.

Seine Verpflichtung war ein kleiner Coup. Als im vergangenen Sommer der Wechsel von Nik Omladic zur SpVgg Greuther Fürth verkündet wurde, war das eine Überraschung. Am sechsfachen slowenischen Nationalspieler waren etliche andere Zweitligisten interessiert, Omladic selbst soll sogar mit der Bundesliga geliebäugelt haben.

Neun Monate später ist man beim Kleeblatt froh, dass der vermeintliche Königstransfer überhaupt wieder auf dem Platz stehen kann. Im Testspiel gegen das Regionalligateam des FC Bayern München II hat Damir Buric Omladic ihn eine Halbzeit lang als Pufferspieler im defensiven Mittelfeld aufgeboten. "Auf dieser Position läuft man etwas weniger als als Zehner. So weit ist er noch nicht", begründete Buric den Schritt: "Er kann seine Spielstärke dort zeigen, muss aber nicht über seine Grenzen gehen."

Eigentlich fühlt sich Omladic als Rechtsaußen oder zentraler offensiver Mittelfeldspieler wohler. Doch seine Grenzen liegen nach sieben Monaten Verletzungspause immer noch tief. Eine hartnäckige Entzündung der Fußsohle hatte Omladic außer Gefecht gesetzt. Eine Verletzung, die wohl schleichend gekommen ist - nach einer langen Saison mit seinem Ex-Verein Eintracht Braunschweig, einer kurzen Sommerpause und einer harten Vorbereitung mit Fürth.

Buric ist skeptisch

"Das war ein Schock für mich", sagt der Mittelfeldspieler. In den fünf Jahren davor habe er keine größeren Verletzungen gehabt. Besonders tückisch: Nicht nur Fußballspielen, sondern auch das Laufen ist mit einer entzündeten Fußsohle ein Problem.

Auch deshalb ist mit einem schnellen Zweitliga-Comeback eher nicht zu rechnen, auch wenn Omladic dafür arbeiten will, in einem der noch ausstehenden sieben Spiele vielleicht zumindest als Einwechselspieler eine Option zu werden.

"Ich hoffe darauf. Aber ich möchte meinem Körper keinen Druck machen", sagt er: "Zurückzukehren ist ein langer Prozess, ich muss im Kopf ruhig bleiben." Und auch Buric wird skeptisch, wenn er darauf angesprochen wird, ob er mit Omladic im Abstiegskampf eine zusätzliche Stütze dazubekommen könnte: "Natürlich hoffe ich darauf, aber man schafft es in so kurzer Zeit nicht, ein halbes Jahr aufzuholen. Andere gehen dafür wochenlang in ein Trainingslager, um wieder Form zu bekommen." Auch auf Trainingsfleiß und Disziplin des Spielers wird es ankommen. "Es liegt auch an ihm, wie er arbeitet, wie er Zusatzschichten schiebt", sagt Buric.

Geduld muss der Trainer nicht nur bei Omladic, sondern auch bei Sercan Sararer haben. Der hatte nach Operationen an der Leiste und an den Muskelansätzen der Adduktoren ebenfalls monatelang gefehlt, durfte gegen München wie zuvor bei der U 23 aber bereits knapp eine Stunde spielen.

Vertrauen auf bisheriges Personal

Eine Kopfballchance kurz nach Beginn war seine auffälligste Aktion, ansonsten blieb noch viel Luft nach oben. Und vor allem körperlich wirkt Sararer noch nicht auf Profi-Niveau.

Abgelöst wurde er als Linksaußen in München von Kaylen Hinds, im Winter vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Eine Verstärkung war der Stürmer bislang nicht, er konnte es auch nicht sein. Muskuläre Probleme und eine Grippe hatten zunächst Training und Einsätze verhindert. Zu mehr als knapp 35 Minuten, in denen er ein, zwei Angriffe vorantrieb, reichte es in München noch nicht. Trotzdem dürfte Hinds im Gegensatz zu Omladic und Sararer im Saisonendspurt noch richtig eingreifen können.

Das gilt auch für den lange mit einer Sprunggelenksverletzung angeschlagenen defensiven Mittelfeldspieler Adam Pinter, der inzwischen fit genug ist, um mit Ungarn auf Länderspielreise zu gehen. Am Dienstag trifft seine Nationalmannschaft auf Schottland.

Ansonsten wird Buric im Abstiegskampf weiter auf sein bisheriges Personal vertrauen müssen. Für mehr Einsatzzeiten haben sich in der Länderspielpause die Reservisten Levent Aycicek, Richard Magyar, Patrick Sontheimer und der gegen München viel arbeitende, aber im Abschluss glücklose Serdar Dursun empfohlen.

Am heutigen Montag hat das Team noch frei, am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Union Berlin. Nach dem Test in München beginnt für das Kleeblatt wieder der Ernst im Abstiegskampf.

Keine Kommentare