Panne nach der Pause: Bambergs Siegesserie reißt in Oldenburg

16.4.2016, 22:50 Uhr
Wehrte sich vergebens gegen die erste Niederlage in Deutschlands höchster Basketball-Spielklasse seit November 2015: Bambergs Floor General Brad Wanamaker.

© Sportfoto Zink / HMI Wehrte sich vergebens gegen die erste Niederlage in Deutschlands höchster Basketball-Spielklasse seit November 2015: Bambergs Floor General Brad Wanamaker.

  Die Brose Baskets, die im gesamten Spielverlauf nicht zu ihrer gewohnten Defensivstärke fanden und das Oldenburger Angriffsspiel nicht stoppen konnten, gestalteten die ersten rund 25 Minuten dank ihrer Offensivqualitäten ausgeglichen. Oldenburg präsentierte sich ebenfalls von Beginn an hellwach, machte, wie von Andrea Trinchieri erwartet, das Spiel breit und nutzte seine Räume.

Offensiver Dammbruch

Bis hierhin wechselte die Führung 17 Mal zwischen den beiden Kontrahenten hin und her, ehe bei dem Oberfranken offensiv alle Dämme brachen. Aus einem 53:55-Rückstand erspielte sich das Team von EWE-Trainer Mladen Drijencic, das im ersten Durchgang hauptsächlich von den Zählern von Brian Qvale (16) und Rickey Paulding (13) lebte, mit einem 12:0-Lauf erstmals einen zweistelligen Vorsprung (65:55).

In dieser Phase klappte im Angriff der Bamberger fast nichts mehr und bei den Hausherren fast alles. Oldenburgs US-Topscorer-Duo zur Pause (Qvale/Paulding) bekam jetzt auch die dringend benötigte Unterstützung - in erster Linie von Vaughn Duggins und Chris Kramer. Auch in der Folgezeit sorgte dieses Quartett mit Brian Qvale an der Spitze dafür, dass Bambergs Bemühungen vergebens blieben.

Trotz heftoger Gegenwehr von Brad Wanamaker, der im zweiten Durchgang über weite Strecken den Alleinunterhalter spielte und am Ende auf 23 Punkte kam, konnte der Tabellendritte seine Führung im zweistelligen Bereich halten und sogar noch bis auf 15 Zähler ausbauen (81:66). Auch taktische Anweisungen durch Cheftrainer Andrea Trinchieri fruchteten nicht, da es seine Spieler in der Verteidigung nicht schafften, die Räume für Oldenburg eng zu machen. Trotz des hohen Rückstandes war Aufgeben für den Meister aber keine Option.

Feels like November Rain

Selbst als man gut vier Minuten vor dem Ende mit 74:85 im Hintertreffen lag und Coach Trinchieri ein technisches Foul kassierte, stemmten sich Brad Wanamaker & Co. weiter gegen die drohende dritte Saisonniederlage. In der Schlussphase konnten die Brose Baskets - jetzt gepusht von Janis Strelnieks (22 Punkte am Ende) - zwar tatsächlich noch  Aufholjagd starten und den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich drücken, doch am Ende fehlte die Zeit. Die Oldenburger knackten letztendlich sogar die Hundert-Punkte-Grenze und fügten den Brose Baskets erstmals seit November 2015 wieder eine Niederlage zu (102:97).

Bei ihrer dritten Saisonniederlage zeigten die Brose Baskets insbesondere defensiv eine erschreckend schwache Leistung. Durch fehlende Kommunikation, wie Brad Wanamaker nach Spielschluss analysierte, konnte der Meister das Pick-and-Roll der Oldenburger Guards mit Brian Qvale nicht unterbinden. Der US-Center der Donnervögel nutzte seine immer wieder entstandenen Freiräume am Ende zu starken 31 Punkten. Chris Kramer kratzte mit 19 Punkten sowie je sechs Rebounds und Assists erneut am Triple Double. Darüber hinaus waren die Oldenburger den Bambergern in beinahe jeder Kategorie überlegen und holten so verdient ihren zwölften Sieg in Folge.

Für die Mannschaft von Andrea Trinchieri gilt es nun, die Fehler zu analysieren, um in den kommenden Partien den Sieg der Bundesliga-Hauptrunde unter Dach und Fach zu bringen.

EWE Baskets Oldenburg: Qvale (31), Duggins (21), C. Kramer (19), Paulding (16), Prepelic (7), Smeulders (6), Aleksandrov (2), Wimberg, Schwethelm, Lockhart, D. Kramer

Brose Baskets: Wanamaker (23), Strelnieks (22), Zisis (14), Theis (12), Melli (11), Staiger (5), Harris (4), Miller (3), Radosevic (3), Heckmann

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