Pech in der Verlängerung - Ice Tigers verlieren im Shootout

24.1.2016, 17:12 Uhr
War lange der beste Mann bei den Ice Tigers, konnte die Penalty-Pleite dann aber auch nicht verhindern: Tyler Beskorowany.

© Sportfoto Zink / MaWi War lange der beste Mann bei den Ice Tigers, konnte die Penalty-Pleite dann aber auch nicht verhindern: Tyler Beskorowany.

Nach zwei Siegen und einer Niederlage nach Penalty-Schießen gab es in Bahrenfeld am Sonntagnachmittag ein 4:5, das ein weiteres Mal die großen Probleme in der Nürnberger Abwehr offenbarte. 

Es ist immer wieder ein bemerkenswertes Bild, wenn sich hunderte müde, dennoch bestens gelaunte Menschen in Eishockeytrikots noch vor dem Morgengrauen auf einem Gleis des Nürnberger Hauptbahnhofs versammeln. Elf Sonderzüge haben die Fanbetreuer der Ice Tigers bereits durch die Republik geschickt, wer immer mit dabei war, hat vier Siege und sieben Niederlagen erlebt.

Der zwölfte Zug setzte sich am Sonntagmorgen in Richtung Hamburg und wenn 755 Fans am späten Sonntagabend wieder am Nürnberger Hauptbahnhof aussteigen, hat sich die Sonderzugbilanz verschlechtert. Die Laune aber ist nach einem weiteren unterhaltsamen Spiel weiterhin bestens. Am Freitag hatten die Ice Tigers dank eines Geniestreichs von Steven Reinprecht in der letzten Sekunde 7:6 (4:2, 2:1, 1:3) beim Tabellenletzten in Krefeld gewonnen. In Hamburg hatten sie defensiv stabiler spielen wollen – und lagen nach 85 Sekunden bereits wieder zurück.

64 Minuten später aber hatte sich die Mannschaft von Rob Wilson beim 4:5 nach Penaltyschießen immerhin einen Punkt erkämpft. Im Wechselspiel zwischen Kurtis Foster und Kyle Klubertanz, den zwei zittrigsten Vertretern einer derzeit denkbar anfälligen Verteidigung, musste in Hamburg Letzterer auf der Tribüne Platz nehmen. Aber auch Foster verlieh dem Nürnberger Spiel zunächst keine Sicherheit.

Rückstand nach etwas mehr als einer Minute

Philippe Dupuis stand nach 85 Sekunden alleine vor Torhüter Tyler Beskorowany, 13 Minuten später war es Jerome Flaake, der Zeit und Platz hatte, das 2:1 zu erzielen. Christoph Schubert gelang ein Sonntagsschuss zum 3:1 (23. Minute), vor dem seinem 4:2 aber war es erneut Flaake, der die Abstimmungsprobleme im Nürnberger Drittel zu seinem zweiten Treffer nutzen konnte (27.).

So viel zu den Problemen der Ice Tigers in diesem Januar. Die Stärke der erfahrenen Mannschaft aber scheint es in diesen Tagen zu sein, nahezu jede defensive Nachlässigkeit durch offensive Glanzleistungen kompensieren zu können. David Steckel gelang zunächst sein vierter Treffer an diesem Wochenende (sein 17. insgesamt). Patrick Reimer, Nürnbergs zweite, derzeit auf Hochtouren laufende Tormaschine, besorgte das 2:3 per Schlagschuss (24.). Und Dany Heatley brachte die Ice Tigers, natürlich im Power-Play, auf 3:4 heran, in dem er die Bahn eines Reinprecht-Passes nur leicht veränderte (38.).

Reimer trifft in Overtime zweimal den Pfosten

Sowohl das Schlussdrittel als auch die Verlängerung gehörten den Ice Tigers dann endgültig: Derek Joslin, im eigenen und im gegnerischen Drittel stets ein Unruheherd, verlängerte die Partie ebenfalls bei Überzahl um fünf Minuten (55.). Ab Minute 61 spielten dann nur noch die Gäste, sehr zur Freude ihrer Fans im Oberrang. Patrick Reimer traf zweimal den Pfosten, das waren nur die aussichtsreichsten von vielen Chancen, die sich die Ice Tigers gegen die nominell mindestens ebenbürtigen Hamburger erspielten.

Weil dann weder Heatley noch Reimer im Penaltyschießen trafen, auf der anderen Seite aber Beskorowany die Versuche von Michael Davies und Thomas Oppenheimer nicht abwehren konnte, blieb nur ein Punkt.

Hamburg Freezers - Thomas Sabo Ice Tigers 5:4 (2:1, 2:2, 0:1, 0:0, 1:0) n.P.
Tore: 1:0 Dupuis (1:25), 1:1 Steckel (11:34), 2:1 Flaake (14:54), 3:1 Schubert (22:11), 3:2 Reimer (23:07), 4:2 Flaake (26:39), 4:3 Heatley (37:20), 4:4 Joslin (54:48), 5:4 Oppenheimer, Davies (jeweils per Penalty).

Schiedsrichter: Daniels/Rohatsch (Gelsenkirchen/Lindau)
Zuschauer: 9790
Strafminuten: Hamburg 8 - Nürnberg 10

Keine Kommentare