Personalplanungen in Fürth: Caligiuri soll gehalten werden

16.5.2018, 11:40 Uhr
Marco Caligiuri kann sich vorstellen, seine Karriere beim Kleeblatt zu beenden.

© Sportfoto Zink/WoZi Marco Caligiuri kann sich vorstellen, seine Karriere beim Kleeblatt zu beenden.

Der Garant des Klassenerhalts dachte schon wenige Minuten nach dem Abpfiff der Zweitligasaison an den Urlaub bei seinem Vater in Florida. So wie Julian Green nach dem 1:1 in Heidenheim erging es vielen Profis der SpVgg Greuther Fürth nach einer auch mental anstrengenden Spielzeit. Dagegen hat die Arbeit für Rachid Azzouzi jetzt erst so richtig begonnen: Der Sportdirektor des Kleeblatts bastelt mit Hochdruck am neuen Kader, eine Erfolgsmeldung durfte er bereits verkünden.

Wer bleibt, wer geht, wer kommt? Die bei allen Klubs zu dieser Zeit aufgeworfenen Fragen betreffen die Spielvereinigung regelmäßig in ganz besonderem Maße. In den zurückliegenden 22 Jahren seit dem Aufstieg aus der Regionalliga verging kaum eine Saison, die nicht mit einem personellen Umbruch endete. Der fiel mal radikal, mal etwas moderater aus – zusammengehalten wurden Mannschaften ganz selten.

Die goldene Ausnahme bildete das Team, das dann 2012 mit dem Aufstieg in die Bundesliga den bislang größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte feierte. Davon ist man am Laubenweg nach einer glücklich beendeten, nichtsdestotrotz völlig verkorksten Saison aber meilenweit entfernt. Gerade dieser Umstand deutet auf einen bevorstehenden Neuanfang im Kleeblatt-Kader hin.

Wenn Trainer Damir Buric voraussichtlich Mitte Juni die Spieler nach dem spontanen Trip auf die Feier-Insel Mallorca und der anschließenden Sommerpause wieder um sich schart, dürften etliche neue Gesichter dabei sein. Satte 13 Verträge enden zum 30. Juni, mehr als die Hälfte der bestehenden Arbeitspapiere muss Sportdirektor Rachid Azzouzi in diesen Tagen auf ihre Wertigkeit für den Verein und den anvisierten Schritt in eine bessere Zukunft prüfen. Kein eben leichtes Unterfangen nach drei Jahren der Stagnation. "Wir müssen gewisse Korrekturen am Kader vornehmen", sagt der Sportdirektor, beeilt sich aber nachzuschieben: "Es war nicht alles schlecht."

Immerhin konnte Azzouzi in einer wichtigen Personalie bereits Vollzug melden: Innenverteidiger Mario Maloca unterschrieb einen Kontrakt bis 2020 – der Kroate war vor dieser Saison von Lech Danzig losgeeist worden und entwickelte sich mit seinem rustikalen Engagement schnell zum Publikumsliebling und Stabilisator der Fürther Abwehr. Fraglos einer der wenigen Gewinner dieser Katastrophensaison.

Caligiuri soll bleiben

Klare Signale gibt es nur bei wenigen Profis. So soll Kapitän Marco Caligiuri unbedingt gehalten werden. "Ich fühle mich noch gut genug für zwei Jahre. Ich könnte mir vorstellen, meine Karriere in Fürth zu beenden", meinte der dienstälteste Fürther Profi erst kürzlich und spielte nach erfolgten Vorgesprächen entspannt klingend auf seine 33 Jahre an: "Mir läuft auch noch keiner davon."

Ebenfalls auf eine Weiterbeschäftigung hoffen darf Lukas Gugganig, der nach der Umschulung vom Innenverteidiger zum Staubsauger vor der Abwehr keine Spielmacherqualitäten, aber doch eine positive Entwicklung nachweisen konnte. Zudem wird darüber nachgedacht, wie die bislang ausgeliehenen Julian Green (VfB Stuttgart) und Fabian Reese (FC Schalke) zu finanzieren sind. Ins Konzept von Buric würde das Duo perfekt passen.

Abgelaufen ist die Zeit in Fürth dagegen für Torhüter Balázs Megyeri, der nach der Zurückstufung zur Nummer zwei einem angedachten Verkauf im Winter nicht zustimmte und daraufhin einer Persona non grata gleichkam. Die dauerverletzten Mathis Bolly und Adam Pinter sind genau wie die beiden Winter-Flops Kaylen Hinds und Uffe Bech kein Thema mehr. Auch die Zukunft von "U20"- Nationalspieler Dominik Schad dürfte nicht beim Kleeblatt liegen.

Wie geht es mit Gjasula weiter?

Noch keine Tendenz zeichnet sich bei Jurgen Gjasula und Sercan Sararer ab. Der Regisseur konnte seine Qualitäten kaum ins Spiel bringen und scheint seine beste Zeit hinter sich zu haben. Und Lausbub Sararer? Das Fürther Urgestein kam nach drei Operationen viel zu spät in Fahrt und gilt als das personifizierte Fragezeichen. Von denen wird sich Fürth aber nicht mehr viele leisten wollen.

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