Pinos Jahrhundertspiel: Ex-Cluberer steht im Copa-Finale

10.11.2018, 13:42 Uhr
Pinos Jahrhundertspiel: Ex-Cluberer steht im Copa-Finale

© Nelson Almeida / AFP

In der Bombonera, dem legendären Stadion Alberto Jacinto Armando in Buenos Aires, empfangen die Boca Juniors den Stadtrivalen River Plate. Ein "Spiel des Jahrhunderts" erwartet La Nacion, "ein Monument", die ganze Welt schaut zu. In Rom wird der argentinische Papst vor dem TV-Gerät sitzen, Schwarzmarkt-Karten kosten schon bis zu 8000 Euro.

Der 105 Jahre alte Superclasico, eines der hitzigsten Derbys auf dem Globus und in England vom Observer zum "erlebnisreichsten Sportereignis der Welt" gekürt, als Endspiel der südamerikanischen Champions League: "Für mich ist es wie ein Traum", sagt Javier Pinola, den man beim 1.FC Nürnberg im Mai 2015 als untauglich für den Neuaufbau in der 2. Liga ausmusterte – aber dem schmerzlichen Abschied nach zehn intensiven Jahren beim Club folgte ein Karriereherbst, "den ich mir nie annähernd so ausmalen hätte können", wie Pinola sagt.

Pinola - so gut wie nie! 

Bei Rosario Central schaffte er vor seinem schweren Schienbeinbruch im Mai 2016 sogar ein kurzes Comeback in der Nationalmannschaft und kehrte nach zehn Monaten Verletzungspause so überzeugend zurück, dass ihn Argentiniens Branchenriesen umwarben. Der Wechsel zu Rekordmeister River Plate bedeutete einen späten Karrierehöhepunkt. Im Februar wird Javier Pinola 36 Jahre alt, "aber noch nie war er so gut wie heute“, schreibt La Prensa über den Innenverteidiger, der in der Copa Libertadores nicht eine Spielminute verpasste.

Im Halbfinale gegen den brasilianischen Titelverteidiger Gremio Porto Alegre erhielt Pinola Bestnoten, im ersten Endspiel (Samstag, 21 Uhr) setzt Trainer Marcelo Gallardo besonders auf Pinolas Routine und Einsatzfreude – die Entscheidung fällt im Rückspiel am 24. November im Nationalstadion El Monumental von River Plate. "Alles ist möglich", sagt Pinola, "und ich kann das alles vor allem auch sehr genießen."

In seinem Alter, findet er, sei jedes Spiel "ein Geschenk", jetzt bekommt er noch ein ganz unerwartet großes. Was noch kommt? Auf jeden Fall ein Besuch in Nürnberg, die Pinolas wollen ihren Club sehen. "Sie machen es gut", findet Javier Pinola, "was ihnen in der Bundesliga noch fehlt, ist nur ein bisschen Erfahrung." Was alles möglich ist im Fußball, hat Javier Pinola in Nürnberg gelernt. "Du musst immer hart arbeiten", sagt er, "und an das Gute glauben."

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