Plötzlich Medaillenkandidat: DHB-Team im Viertelfinale

26.1.2015, 18:40 Uhr
Plötzlich Medaillenkandidat: DHB-Team im Viertelfinale

© Axel Heimken (dpa)

Während Lichtlein zwischen den Pfosten glänzte, war Uwe Gensheimer mit sechs Toren bester Werfer. «Das war echt geil, was der heute gehalten hat», lobte Paul Drux im TV-Sender Sky den überragenden Torhüter, der hinterher zum «Man of the Match» gewählt wurde. «Es war ein echtes Lichtlein-Spiel. Er hat eine fantastische Leistung gebracht», adelte DHB-Präsident Bernhard Bauer den Keeper nach der Partie vor 10 000 Zuschauern.

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«Unsere Abwehr und die Torhüterleistung waren sehr, sehr stark. Carsten Lichtlein ist in der Lage, solche Dinger zu machen», lobte Sigurdsson seinen Schlussmann und fügte hinzu: «Wir haben diese Coolness gezeigt von Anfang an.» Nach dem fünften Sieg im sechsten Spiel ist die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nur noch einen Erfolg von der Medaillenrunde entfernt. Auf dem Weg dorthin trifft der WM-Nachrücker auf Gastgeber Katar. Der Asienmeister hatte im Achtelfinale Österreich ausgeschaltet. «Wir werden uns sehr gut einstellen auf Katar», kündigte Lichtlein an, der mit stoischer Ruhe reihenweise die Bälle der Ägypter parierte.

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Auf dem Spiel stand für die deutschen Handballer auch eine gute Ausgangsposition für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Die ersten Sieben der WM nehmen an Qualifikationsturnieren teil, der Weltmeister ist direkt dabei. Bei einer Niederlage wäre das Turnier für den WM-Fünften beendet gewesen. Nun konnte DHB-Chef Bauer zufrieden resümieren: «Wir stehen verdient im Viertelfinale.»

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Die deutsche Mannschaft startete hochkonzentriert in die Alles-oder-Nichts-Partie. Gegen die vor allem wegen ihrer Härte gefürchteten Ägypter erspielte sich das DHB-Team nach einer fünfminütigen torlosen Phase mit zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten unerwartet schnell einen 4:1-Vorsprung (9.), den jeweils der agile Patrick Groetzki auf 7:3 (15.) und 9:4 (19.) hochschraubte.

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Vor allem die variable und aufmerksame Abwehr war einmal mehr das Prunkstück. Dahinter glänzte wie in den Spielen zuvor Team-Senior Carsten Lichtlein, der in der ersten Halbzeit die Weltklasse-Quote von 60 Prozent gehaltener Bälle aufwies. Höhepunkte des 34-jährigen Weltmeisters von 2007 waren drei parierte Siebenmeter. Mit ihm als Rückhalt behauptete das Team von Dagur Sigurdsson zur Pause eine 12:8-Führung. «Das war eine herausragende erste Halbzeit in diesem Hexenkessel, die die Mannschaft mit kühlem Kopf bestanden hat», lobte Verbandschef Bauer zur Pause.

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Zu Beginn der zweiten 30 Minuten demonstrierte das deutsche Team gegen den Vorrundenvierten der Gruppe C sein ganzes Selbstbewusstsein. Binnen sieben Minuten zogen Groetzki und Co. auf 17:8 (37.) davon. Zu keinem Zeitpunkt ließen sich die deutschen Spieler von der Aggressivität der Kontrahenten beeindrucken und spielten unbeirrt mit erstaunlicher Abgeklärtheit bis zum verdienten Sieg ihr Spiel, wenngleich nach dem 21:11 (50.) vorübergehend etwas die Konzentration schwand.