Polak: Karbonpanzer für den Club-Kapitän

20.8.2014, 11:39 Uhr
Jan Polak könnte den Schockmoment, als er sich gegen Aue beim Zusammenprall mit Raphael Schäfer zwei Rippen brach, bald vergessen.

© Sportfoto Zink / DaMa Jan Polak könnte den Schockmoment, als er sich gegen Aue beim Zusammenprall mit Raphael Schäfer zwei Rippen brach, bald vergessen.

Glück und Pech liegen beim 1. FC Nürnberg traditionell nahe beieinander. Auch am ersten Spieltag, beim mit 1:0 gegen den FC Erzgebirge Aue, war das so. Gäste-Akteur Michael Fink vergab in der 88. Minute nach einem Standard die große Möglichkeit zum Ausgleich. In der gleichen Szene rasselten Raphael Schäfer und Kapitän Polak – der Nachfolger des Club-Keepers in diesem Amt – zusammen. Der Tscheche, als Verbindungsoffizier zwischen Defensive und Offensive zuvor Nürnbergs bester Mann, musste nach dem verunglückten Klärungsversuch mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Am darauffolgenden Abend bestätigten sich die Befürchtungen: Polak hatte sich beim Zusammenprall zwei Rippen gebrochen. Vier bis sechs Wochen werde der kampf- und spielstarke Taktgeber wohl ausfallen, teilte der Club via Twitter mit.

Doch die Rückkehr des Nürnberg-Rückkehrers könnte schneller als erwartet vonstatten gehen. Das Lauftraining hat der 33-Jährige schon vor einiger Zeit aufgenommen. Am Dienstag folgten für Polak, den Pokalsieger von 2007, die ersten Übungen mit dem Ball, seinem favorisierten Spielzeug.

Zudem bekam der im defensiven Club-Mittelfeld beheimatete Tscheche laut Bild-Zeitung eine Karbon-Platte angepasst und ins Unterhemd eingenäht. Diese soll die lädierten Rippen des Zweikämpfers schützen. Der Panzer leitet Treffer auf eine größere Fläche weiter, soll zudem auch die Schmerzen lindern. Martin Bader gibt sich hinsichtlich eines Blitz-Comeback des Tschechen – schon gegen den FSV Frankfurt an Samstag - dennoch zurückhaltend : “Jan hat jetzt über zwei Wochen nicht mit der Mannschaft trainiert“, sagte Nürnbergs Sportvorstand der Bild. Gebraucht jedoch – so die Erkenntnis der Pleiten gegen Fürth und Duisburg – wird Polak beim FCN dringend.

Ohne den Mann, der nach dem Pokal-Triumph für eine stattliche Millionensumme nach Anderlecht wechselte und über die Zwischenstation Wolfsburg an den Valznerweiher zurückkehrt ist, fehlte dem Club im Ronhof und in der Wedau Struktur, Balance und der Zugriff aufs Spiel. Nicht umsonst hat man dem erfahrenen Polak vor der Saison eine Führungsrolle zugeteilt. Das Fehlen des Kapitäns war wesentlicher Faktor einer aus Nürnberger Sicht besorgniserregenden Woche. Kehrt der Routinier, den Bader bei seiner ersten Verpflichtung aufgrund seiner Qualitäten in der Balleroberung als "Minenfeld auf zwei Beinen" rühmte, bald zurück, könnten diese Sorgen geringer werden.

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