Polters Dummheit bringt Club auf die Siegerstraße

16.2.2015, 05:20 Uhr
Eindeutig: Sebastian Polter lenkt einen Füllkrug-Schuss mit dem Arm ab. Jakub Sylvestr verwandelte den anschließenden Elfmeter.

© Sportfoto Zink / MaWi Eindeutig: Sebastian Polter lenkt einen Füllkrug-Schuss mit dem Arm ab. Jakub Sylvestr verwandelte den anschließenden Elfmeter.

Trainer Rene Weiler hatte seine Mannschaft nach dem doch einigermaßen erschreckenden Auftritt in Frankfurt etwas anders aufgestellt. Gezwungen hatten ihn dazu die Gelbsperre von Javier Pinola und die Verletzung von Jürgen Mössmer. Für Pinola verteidigte Dave Bulthuis auf der linken Seite, Ondrej Petrak ersetzte Mössmer im Zentrum. Statt Petrak rückte Neuzugang Guido Burgstaller ins Mittelfeld, Peniel Mlapa durfte sich anstelle von Sebastian Kerk als Sturmpartner von Jakub Sylvestr versuchen.

Das hörte sich also sehr offensiv an – und brachte recht schnell die gewünschte Wirkung. Nach einer Ecke herrschte Verwirrung im Berliner Strafraum, den Befreiungsschlag blockte Mlapa zum 1:0 ins Tor (4.). Die 29.166 Zuschauer im Frankenstadion waren glücklich, blieben das aber nicht sehr lange.

Trotz der vielen offensiven Kräfte auf dem Platz, fremdelte Nürnberg wieder einmal mit einem gefährlichen, weil durchdachten Angriffsspiel. Eine Gelegenheit gab es eine Viertelstunde später erst wieder auf der Gegenseite: Der ehemalige Nürnberger Sebastian Polter traf nach einem Fehler von Ondrej Celustka zum Ausgleich (17.).

Es entwickelte sich dann eines dieser Spiele, wie sie typisch sind für die 2. Liga: Viel Kampf, wenig Konstruktives – erst kurz vor der Pause hatte Alessandro Schöpf die zweite Möglichkeit zu einem Nürnberger Tor, scheiterte aber nach seinem Alleingang an Unions Torwart Daniel Haas.

Nach der Pause wirkte der Gastgeber dann ein wenig zielstrebiger, brauchte zur erneuten Führung allerdings die Hilfe Polters. Nach einem Nürnberger Freistoß war Polter zunächst im eigenen Strafraum zu Boden gegangen, Schiedsrichter Robert Kempter unterbrach zwar das Spiel, hatte aber kein Foul an Polter erkennen können. Als der Angreifer wieder stand, ließ Kempter den Freistoß wiederholen: Füllkrug brachte den Ball in die Mitte, Polter hielt den Arm hin – den folgenden Elfmeter verwandelte Sylvestr sicher zum 2:1 (54.). Union wirkte nach dem neuerlichen Rückstand einigermaßen beeindruckt.

Kurz vor dem Ende setzte Sylvestr mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt (87.). Nach einem Zuspiel von Stark markierte er den 3:1-Siegtreffer. 

In einer Woche in Düsseldorf könnten die Spieler des 1. FC Nürnberg dann vielleicht zeigen, dass in dieser Spielzeit vielleicht doch mehr möglich ist als ein Leben im Tabellenmittelfeld – wieder einmal.

 

1. FC Nürnberg: Rakovsky; Celustka, Petrak, Hovland, Bulthuis; Polak, Schöpf; Füllkrug (59. Stark), Mlapa (78. Blum); Burgstaller (70. Koch), Sylvestr

1. FC Union Berlin: Haas; Trimmel, Puncec, Leistner, Schönheim; Kreilach, Parensen; Kobylanski (56. Sulejmani), Skrzybski; Nebihi (68. Quiring), Polter (89. Zejnullahu)

Tore: 1:0 Mlapa (4.), 1:1 Polter (17.), 2:1 Sylvestr (54., Handelfmeter), 3:1 Sylvestr (87.) | Gelbe Karten: Polter, Parensen | Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf) | Zuschauer: 29.166.

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