Rang zwei winkt: FCN empfängt Bochum zum Topspiel

15.2.2016, 09:00 Uhr
Auch ein Grund für Nürnbergs Aufschwung: Tim Leibold, Stammspieler im linken Mittelfeld.

© Sportfoto Zink / DaMa Auch ein Grund für Nürnbergs Aufschwung: Tim Leibold, Stammspieler im linken Mittelfeld.

Seine Verpflichtung im Februar vor einem Jahr geriet zur Randnotiz. Der Club suchte gerade Halt in stürmischen Zeiten und vor allem einen neuen Finanzvorstand, nachdem Ralf Woy sich hatte verabschieden müssen. Die Verpflichtung eines jungen Linksverteidigers aus der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart konnte da schon einmal untergehen im alltäglichen Wahnsinn am Valznerweiher.

Ein Jahr ist inzwischen vergangen, der Wahnsinn gönnt sich eine Pause abseits des Valznerweihers, und Tim Leibold, dieser junge Linksverteidiger aus der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart, ist inzwischen Stammspieler bei der tatsächlichen Zweitligaspitzenmannschaft aus Nürnberg. Begonnen hat diese Zweit-Karriere Leibolds im August beim Gastspiel an der Castroper Straße in Bochum.

Leibold hatte damals gerade eine Verletzung überstanden und sollte nun einem Team helfen, die sich noch auf der Suche nach sich selbst befand. Das gelang beim VfL nur mittelmäßig, der Club führte früh, hatte aber am Ende trotzdem 1:2 verloren. "Damals waren wir noch nicht so richtig in der Spur", sagt Leibold im Rückblick, "da haben bei uns die Automatismen noch nicht gestimmt, aber das haben wir uns jetzt im Training erarbeitet."

Leibolds neues Profil

Genau so haben sie im Training ein neues Profil für den Fußballprofi Leibold erarbeitet: In Bochum durfte oder musste er noch den Linksverteidiger geben, dann "bin ich immer weiter vor gewandert". Über die Zwischenstation im defensiven Mittelfeld ist der 22-Jährige jetzt im linken Mittelfeld angekommen und überzeugt auch dort.

Auch Leibold ist also für Nürnbergs Leistungssprung verantwortlich, wohin das alles noch führen kann nach nun sechs Siegen in Serie und vor dem nächsten Treffen mit dem VfL Bochum, darauf will Leibold keine konkrete Antwort geben. Stattdessen bemüht er - sein Trainer René Weiler wäre sicherlich etwas stolz - die Automatismen der Fußballsprache: Man sollte, sagt Leibold, jetzt erst einmal "von Spiel zu Spiel denken".

"Das wird ein richtig hartes Stück Arbeit"

Eine ganz schlechte Idee ist das natürlich nicht, sie bekommen derzeit ja von Spiel zu Spiel ein bisschen bessere Laune - selbst wenn sie gar nicht beteiligt sind: Am Freitag zum Beispiel hat der Tabellenführer RB Leipzig sein Spiel beim FC St. Pauli verloren, am Sonntag folgte der Tabellenzweite SC Freiburg, für den das 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf sogar schon die zweite Niederlage in Serie bedeutet. Mit einem Sieg gegen den VfL Bochum wäre der 1. FC Nürnberg auf einem Platz angekommen, der am Ende der Saison direkt in die Bundesliga führen würde.  Doch Leibold weiß: "Das wird ein richtig hartes Stück Arbeit."

Das sieht auch Weiler so. "Das ist einfach eine gute Mannschaft", findet der Schweizer, "wenn man gegen die spielt, kann man sich eines Sieges nicht sicher sein." Er spricht da aus Erfahrung, denn gegen Gertjan Verbeeks Bochumer hat Weiler bislang nämlich immer verloren. Im März vor einem Jahr kehrte Verbeek erstmals nach seiner Entlassung beim Club ins Frankenstadion zurück - und siegte mit dem VfL. Der FCN spielte schwungvoll, aber unglücklich. Am Ende stand es 1:2, es war Nürnbergs letzte Niederlage im Frankenstadion, wo es seitdem fast nur Grund zur guten Laune gab.

Was macht Verbeeks Team also aus? "Bochum steht hoch, spielt Pressing, Verbeek liebt das Risiko", erklärt Weiler. Dass sie diese Liebe zum Risiko in die Bundesliga bringt, könnte unter anderem der Club mit einem Sieg heute verhindern.

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