Revanche geglückt! Ice Tigers gewinnen 4:1 in Wolfsburg

15.10.2017, 18:45 Uhr
Die Ice Tigers gewannen am Sonntagabend mit 4:1 bei den Grizzlys in Wolfsburg.

© Sportfoto Zink Die Ice Tigers gewannen am Sonntagabend mit 4:1 bei den Grizzlys in Wolfsburg.

Rob Wilson hat die Geschichte der Ice Tigers nie interessiert, schon gar nicht die Geschichte gegen den EHC Wolfsburg. Längst aber ist der Cheftrainer Teil dieser Geschichte. Zweimal in Folge ist er mit seiner Mannschaft im Playoff-Halbfinale am VW-Werksteam gescheitert. Insgesamt hat Wolfsburg in der DEL gegen keinen Gegner öfter gewonnen. Und natürlich ist ein Gastspiel im Allerpark für den Kanadier längst kein normales DEL-Spiel mehr, schon gar nicht das erste Aufeinandertreffen seit dem 0:3 am 4. April 2017. 

Zugeben wollte Wilson das nicht, sondern lediglich gewinnen. Die Art und Weise, wie das den Ice Tigers letztlich gelang, spricht aber für eine sehr gewissenhafte Vorbereitung. Bis auf zehn Minuten im zweiten Drittel gelang seiner Mannschaft ein beinahe perfektes Auswärtsspiel. Dane Fox (10. Minute) und Leo Pföderl (14. und 21.) erzielten die Tore, der starke Torhüter Niklas Treutle entnervte die Wolfsburger. Steven Reinprecht traf zum 4:1 (2:1, 1:0, 1:0) ins leere Tor. Der Rest verteidigte der Nürnberger Personalsituation entsprechend zweckmäßig. 

Lauffreudige Nürnberger 

Auch in Wolfsburg musste Wilson wieder auf Teubert, Köppchen, Buzas, Ehliz und Reimer verzichten. Umso so erstaunlicher war, wie lauffreudig die Nürnberger das Spiel im ersten Drittel dominierten. Dank schnellem Umschaltspiel und langen Pässen stießen die Stürmer immer wieder in die Lücken vor und von denen ließ der EHC Wolfsburg bemerkenswert viele. Oliver Mebus schickte so Brandon Segal auf die Reise, der Querpass des Ersatzkapitäns auf Dane Fox verhungerte zwar, Felix Brückmann aber lenkte die Scheibe selbst ins Tor. Es war die Ironie dieses Spiels, dass die ansonsten sehr starken Torhüter bei den Gegentreffern zumindest unglücklich aussahen. 

Die erste Großchance von Kris Foucault parierte Niklas Treutle noch spektakulär, dann aber ließ sich Nürnbergs derzeitige Nummer eins die Scheibe unter dem Schoner durchstechen (12.). Wirklich einen Fehler leistete sich Brückmann auf der anderen Seite, als er sich einen Schuss von Leo Pföderl beinahe kunstvoll ins Netz jonglierte. Angesichts der Dominanz der Gäste aber war der Zwischenstand gerecht. Immer wieder waren die Ice Tigers in Überzahl auf Brückmann zugefahren, zweimal trafen sie den Pfosten. 

Mutig im Schlussdrittel

Mit dem ersten Seitenwechsel büßten die Ice Tigers ihren Schwung ein. Leo Pföderl erzielte schnell noch den achten Saisontreffer (in den letzten sieben Spielen), dann übernahm Niklas Treutle. Der gebürtige Nürnberger war für die immer stärker werdenden Wolfsburger nicht zu überwinden, zweimal rettete das Eisen für die Ice Tigers. Im zweiten Drittel spielte Nürnberg, um nicht zu verlieren – so formulierte es auch David Steckel im Pauseninterview mit dem Reporter von Telekomsport. 

Zumindest zu Beginn des Schlussdrittels präsentierte sich die Mannschaft von Rob Wilson wieder etwas mutiger, erarbeitete sich wieder Chancen, konzentrierte sich dann aber schnell wieder darauf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das gelang, obwohl Treutle nach einem Schuss auf die Schulter angeschlagen wirkte. Wolfsburg aber fehlte es am Einfallsreichtum, um dieses Spiel noch einmal spannend zu machen. Nach Reinprechts Treffer war aber auch dieses Spiel Geschichte. Wilson interessierte sich nur noch für das Spitzenspiel gegen Berlin am kommenden Freitag (ab 19.30 Uhr im Live-Ticker auf nordbayern.de) in der Arena Nürnberger Versicherung. 

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