Rice hat das letzte Wort: Bamberg zieht ins Final Four ein

3.4.2019, 20:30 Uhr
Tyrese Rice führte seine Bamberger Mannschaft zum Einzug ins Final Four.

© Sportfoto Zink / HMI Tyrese Rice führte seine Bamberger Mannschaft zum Einzug ins Final Four.

Genau 3:15 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit ertönte ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert in der Olympiahalle von Athen. Gerade hatte Bambergs Cliff Alexander den Ball über zwei Athener hinweg in den Korb gestopft – wohl gemerkt aus dem Stand. Es war ein Weckruf für die Gäste aus Oberfranken, die sich von Beginn an schwer taten, offensiv einen Rhythmus zu finden. 

Schnell lag die Truppe von Headcoach Federico Perego mit 2:7 hinten, das sowieso schon minimale Vier-Punkte-Polster aus dem Hinspiel war nach wenigen Minuten aufgebraucht. Immerhin taute kurz darauf das amerikanische Erfolgsduo Alexander/Rice auf und sorgte dafür, dass es lediglich mit einem 17:20-Rückstand in das zweite Viertel ging. 

In diesem erkämpften sich Elias Harris und Co. für kurze Zeit eine knappe Ein-Punkte-Führung, doch eine Auszeit durch Bambergs Ex-Coach Luca Banchi, seit Sommer 2018 in Athen an der Seitenline tätig, rüttelte die Hausherren wieder wach. Plötzlich war AEK wieder am Drücker, setzte sich auf zwischenzeitlich sechs Zähler ab. Bambergs Bester, Cliff Alexander, hielt mit allem was er hatte dagegen, das letzte Wort hatte aber der ehemalige Frankfurter Jordan Theodore, der 2.7 Sekunden vor der Halbzeit aus der Halbdistanz zum 32:36-Pausenstand aus Sicht der Bamberger traf. 

Auch nach der Pause sollte es anfangs nicht rund laufen für die Oberfranken, denn die Griechen kamen mit ordentlich Feuer aus der Kabine. Angefeuert von über 10.000 in gelb- und schwarzgekleideten Fans setzten sich die Gastgeber schnell auf 45:37 ab. Es war die wohl kritischste Phase in einem erneut punktarmen Spiel. Coach Perego wusste sich nur noch mit einer Auszeit zu helfen, doch diese zeigte Wirkung. Sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld, Tyrese Rice, übernahm die Initiative, erzielte zehn Punkte und brachte Bamberg im Alleingang für kurze Zeit in Front (47:46). Das letzte Wort hatte aber, wie schon im zweiten Viertel, wieder AEK – per Dreier stellte Malcolm Griffin auf 49:54 aus Sicht des neunmaligen deutschen Meisters. 

Taylor trifft drei Dreier in Folge

Zehn Minuten blieben also noch, um den Rückstand auf zumindest drei Zähler zu bringen, doch ging dieses Vorhaben in den ersten drei Minuten gehörig nach hinten los. Athen setzte sich, auch begünstigt durch ein unsportliches Foul von Ricky Hickman, schnell auf 12 Punkte ab (51:63). Hängende Köpfe, Ratlosigkeit auf der Bank – die nächste Auszeit. Für eine mögliche Verlängerung galt es, acht Punkte aufzuholen. Es schlug die Stunde von Bryce Taylor. Drei erfolgreiche Dreier des gebürtigen Amerikaners mit deutschem Pass ließen die Hoffnung vom Champions League Halbfinale auf Bamberger Seite wieder aufleben, plötzlich waren es nur noch fünf Zähler Rückstand.

Bamberg war nun wieder voll im Spiel, AEK hielt den Vier-Punkte-Vorsprung zur möglichen Verlängerung. Die Uhr tickte weiter, plötzlich waren es nur noch wenige Sekunden bis zur Schlusssirene, der Ball landete in den Händen von Tyrese Rice. Und dieser dribbelte in seiner unnachahmlicher Manier von rechts über die Mitte zum Korb, schloss einbeinig mit der linken Hand ab und traf – zum 67:69 bei noch 5.5 Sekunden Restspielzeit. AEK Athen versuchte mit dem letzten Wurf noch einmal alles, doch Larentzakis verfehlte sein Ziel, der Abpraller landete bei Rubit. Bamberg steht im Final Four der Basketball Champions League. 

Brose Bamberg: Rice (25 Punkte), Taylor (11), Rubit (9), Alexander (8), Harris (8), Hickman (4), Zisis (2), Heckmann, Stuckey, Schmidt, Olinde, 

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