Ringen: Der TSV Zirndorf ringt gegen Abstieg

1.12.2017, 11:05 Uhr
Ringen: Der TSV Zirndorf ringt gegen Abstieg

© Foto: Jürgen Rauh/Zink

Ein turbulentes Jahr geht bei den Ringern des TSV Zirndorf zu Ende. Zwei Kampftage vor dem Ende stehen die "Panther" auf dem letzten Platz der Landesliga Nord und der Abstieg scheint besiegelt. "Wir haben noch eine ganz kleine Chance, wenn wir die beiden Kämpfe gegen den TV Erlangen und den TSV Weißenburg gewinnen", erklärt Gerd Felbinger, der im Sommer – nach dem Rücktritt von Albert Persch – kommissarisch die Leitung der Panther übernommen hat.

Allerdings ist das nicht die einzige Chance, nächstes Jahr doch weiter in der Landesliga ringen zu können. Denn an der Ligeneinteilung wird sich wohl einiges ändern, so dass der TSV Zirndorf über diesen Weg noch hofft, die Klasse zu halten.

Man habe gewusst, dass diese Saison schwer werden würde, ruft Felbinger in Erinnerung. Nachdem dann auch noch Verletzungen und Abgänge dazugekommen waren, ist beim TSV niemand überrascht, jetzt auf dem letzten Platz zu stehen. Einer der Gründe für die Platzierung liegt auch darin, dass die Abteilung gerade einen Umbruch eingeleitet hat und verstärkt auf eigenen Nachwuchs setzt, anstatt sich wie andere Vereine Kämpfer aus dem Ausland zu "kaufen".

Auch wenn Felbinger gerne in der Landesliga bleiben würde – als Rückschritt will er den drohenden Abstieg nicht sehen. "Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft – egal in welcher Liga – nächste Saison wesentlich stärker sein wird als jetzt", sagt der ehemalige Bundesligaringer.

Denen, die trotzdem eine Katastrophe im Abstieg sehen, führt er gerne das Beispiel des ATSV Kelheim vor Augen. Auch die hatten einen umfangreichen Neuaufbau inklusive Abstieg in die Gruppenoberliga eingeläutet und sind nun nach Wiederaufstieg Tabellenführer der Landesliga. Diesen Weg soll der TSV Zirndorf nun also auch gehen – wenn es nach Felbinger geht. Sportlich sei man schon gerüstet. "Wir haben noch ein, zwei Lücken, die wir füllen müssen, aber da befinden wir uns schon in guten Gesprächen", sagt er über die Planung. Überhaupt wird sich noch einiges tun bei den Panthern, hauptsächlich abseits der Matte.

Im Januar stehen Neuwahlen in der Abteilung an. Anschließend sollen auch hier wichtige Schritte vollzogen werden, um die Ringer noch mehr auf die Nachwuchsförderung auszurichten und dafür zu sorgen, dass die jungen Athleten sich schneller entwickeln. Ein weiteres Thema wird die Sponsorensuche sein, um die Abteilung finanziell besser auszustatten.

Lieber Skifahren

Aber – das stellt Gerd Felbinger klar – mit diesem Geld sollen weiterhin keine Honorarkämpfer aus dem Ausland geholt werden, "weil ich lieber mit unseren Jungen mal auf Skifahren gehe, als dass ich das Geld einem gebe, den man nur am Samstag sieht". Gemeinsame Unternehmungen stärken den Teamgeist, ist sich Felbinger sicher. Er wird kommende Saison – in welcher Liga auch immer – voraussichtlich auf denselben Kader zurückgreifen. "Bisher hat keiner gesagt, er würde gehen", erzählt er.

Die sportliche Chance auf den Klassenerhalt versuchen die Panther dennoch zu nutzen. Gegen den TV 48 Erlangen hat der Abteilungsleiter ein gutes Gefühl: "Die haben uns eigentlich noch nie gelegen, aber ich habe deren letzte Kämpfe gesehen – wenn sie nichts großartig ändern, können wir die schlagen."

Der letzte Gegner in diesem Jahr, der TSV Weißenburg, "ist auch nicht mehr so stark wie noch in der Hinrunde". Deren stärkste Ringer – zwei Ungarn – reisen kaum noch zu den Kämpfen an. "Auf jeden Fall möchten wir gerne noch einmal gewinnen", macht Felbinger deutlich. Auch, um sich von den Zuschauern für diese Saison ordentlich zu verabschieden.

Die hatten dem TSV Zirndorf größtenteils trotz des letzten Tabellenplatzes die Stange gehalten. Das wird wohl auch am Samstag der Fall sein. Und vielleicht gibt das am Ende den Ausschlag für den Klassenerhalt. Eine Hilfe seien die Zuschauer in jedem Fall, glaubt Felbinger: "Das macht schon etwas aus. Man ist einfach motivierter."

Tabelle Landesliga Nord

1. ATSV Kelheim 20:4 Punkte, 2. SC 04 Nürnberg 16:8, 3. KSV Bamberg 16:8, 4. TSV Weißenburg 16:8, 5. TV Unterdürrbach 10:14, 6. TV 48 Erlangen 9:15, 7. ASV Neumarkt 7:17, 8. TSV Zirndorf 2:22.

[ABSTIEGSPLAT]

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