Robert Andersson: „Diese Niederlage ist wirklich schwer zu verstehen“

6.4.2015, 18:22 Uhr
Robert Andersson: „Diese Niederlage ist wirklich schwer zu verstehen“

© Archivfoto: Harald Sippel

Im Kampf um den Klassenerhalt wird es für die Erlanger damit immer enger, denn das rettende Ufer ist mindestens vier Zähler entfernt — und das bei nur noch sechs Saisonspielen.

Der Auftritt in Wetzlar ließ diesmal sogar den sonst so optimistischen HC-Coach etwas ratlos zurück: „Diese Niederlage ist wirklich schwer zu verstehen. Wir haben über das gesamte Spiel eine super Abwehrleistung gezeigt und Katze hat super gehalten. So ein Spiel muss man gewinnen.“ Die Fehler habe sein Team diesmal im Angriff gemacht: „Immer in den entscheidenden Phasen haben wir vorne Fehler gemacht und Gegenstöße kassiert, manchmal sogar in Überzahl.“ Dabei hatte sich das Experiment 6:0- Abwehr, mit dem Andersson sein Team in die Partie geschickt hatte, als sattelfeste Variante erwiesen. „Es ist schade, weil auch in diesem Spiel wieder sehr viele positive Dinge erkennbar waren“, so der HC-Trainer.

Die Erlanger hatten zu Beginn der Partie fast zehn Minuten gebraucht, um zwei Treffer zu erzielen. Dann schien sich der HC gefangen zu haben, denn in der 17. Minute brachte Ole Rahmel die Erlanger auf 6:7 heran. Vorlagengeber war — bis dahin schon zum dritten Mal — Nicolai Theilinger, der seine Berufung in die Startformation mehr als rechtfertigte. Bis zum Ende steuerte er auch noch drei eigene Treffer bei. Doch das alles nützte wenig, denn Ballverluste, technische Fehler und Fehlversuche, mit denen die Erlanger HSG-Keeper Andreas Wolff warm schossen, hielten die Gastgeber im Spiel, der Ausgleich oder gar eine Führung für den HCE blieb Wunschdenken. So auch kurz vor der Pause, als die Erlanger beim 9:11 wieder einmal in Schlagdistanz waren, dann aber im Minutentakt die Gegentore kassierten und mit einem 11:16 in die Pause gehen mussten.

Danach folgte die nächste Aufholjagd der Erlanger, die — gestützt auf den überragenden Nikolas Katsigiannis im Tor — immer wieder verkürzten, um dann an sich selbst zu scheitern. 19:17, 20:18 — näher ließ Wetzlar die Gäste nicht kommen und zog auf 24:19 davon. Es folgte der nächste Anlauf der Erlanger, Jonas Link hatte in der 53. Minute den Anschluss zum 23:24 geschafft, doch wieder gelang der Ausgleich nicht. Eine Minute später war es Nicolai Theilinger, der den HC auf 24:25 heran brachte — dann zog Wetzlar freundlich unterstützt von seinen Gästen auf 28:24 davon und die Partie war gelaufen.

„Wie in Hannover hat uns auch in Wetzlar die Ruhe und letztlich auch die Erfahrung gefehlt, um die Partie zu drehen“, sagt der Trainer. „Aber diesmal war es noch schlimmer, weil wirklich alles drin war.“ Andersson nimmt diesmal auch seine Spieler in die Verantwortung: „Das Selbstvertrauen fehlt, kein Spieler nimmt in den entscheidenden Phasen das Heft in die Hand.“

Die Stimmung in der Mannschaft sei nach der vermeidbaren Niederlage entsprechend gedämpft gewesen: „Alle sind sehr enttäuscht, weil wir wissen, welche Fehler gemacht wurden, und dass uns das jetzt zu viel und zu oft passiert.“ Dennoch bleibt die Hoffnung: „Wir rechnen uns noch eine Chance aus. Jetzt darf keiner aufgeben und das macht auch keiner.“ Bis zum Heimspiel gegen Hamburg am 15. April ist jetzt reichlich Zeit das Spiel aufzuarbeiten und die Kräfte neu zu bündeln.

HSG Wetzlar: Hombrados (n.e.), Wolff – Prieto, Manaskov (7), Weber (3), Tönnesen (3), Laudt (2),  Fäth (5), Hahn (1), Bliznac, Joli (5/4), Balic (1), Klesniks, Lipovina (1), Rompf (n.e.)

HC Erlangen: Bayerschmidt, Katsigiannis – Weltgen, Theilinger (3), Schwandner (n.e.), Muravski (n.e.), J. Link (3), Preiß (5), Sveinsson, Nienhaus (1), Heß, Rahmel (6), Stranovsky (2), N. Link (6), Thümmler

Zuschauer: 4058. Siebenmeter: 5/4:0/0. Schiedsrichter: Robert Schulze/ Tobias Tönnies. Zeitstrafen: 12 Min. (Fäth (2), Klesniks (2), Joli, Balic) – 3 (N. Link (2), Preiß).

Torfolge: 1:0, 1:1, 5:1, 5:2, 7:3, 7:6, 10:7, 11:9, 16:10, 16:11 (Pausenstand); 17:11, 17:14, 19:1720:17, 22:19, 24:19, 24:23, 25:23, 25:24, 28:24, 28:26 (Endstand).

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