Robert Zulj: "Natürlich habe ich Zukunftspläne"

10.8.2016, 16:31 Uhr
Bleibt er oder geht er? Ob Robert Zulj auch im September noch ein Spieler des Kleeblatts ist, bleibt weiterhin fraglich.

© Sportfoto Zink / WoZi Bleibt er oder geht er? Ob Robert Zulj auch im September noch ein Spieler des Kleeblatts ist, bleibt weiterhin fraglich.

Im Sommerloch diente ihn das Fachmagazin kicker der Ein­tracht aus Frankfurt an, wenig später führte das Portal liga-zwei.de das Gerücht um die Flirtversuche von Galatasary Istanbul überraschender­weise gleich selbst ad absurdum, ehe sich aus dem Orkus des Netzes Olym­pique Lyon und der AC Florenz in der vergangenen Woche zu Wort gemeldet haben sollen: An Robert Zulj dürfte demnach quasi die halbe Fußballwelt interessiert sein, was bei der Sp Vgg Greuther Fürth niemanden stört – nur den Offensivallrounder selbst.

Der in Wels geborene Österreicher mit kroatischen Wurzeln mag zu die­sem aus seiner Sicht leidigen Thema eigentlich gar nichts mehr sagen. Am Sonntag nach dem 1:0-Sieg gegen 1860 München durch einen Zulj-Tref­fer entlockte ihm eine Blondine mit Mikrofon dann doch noch ein paar Sätze, was seine Zukunftsvorstellun­gen und die anhaltenden Wechsel­gerüchte angeht. Zulj antwortete, mit einem breiten Lächeln, das aber eher die Reize der Fragestellerin ausgelöst haben dürfte als eine erleichternde Auflösung der Spekulationen.

Ziel ist und bleibt eine Top-Liga

"Mein Fokus liegt auf Fürth, auf dem nächsten Training, auf dem nächsten Spiel", erwiderte der 24-Jäh­rige artig und wollte dem Gespräch ein der üblichen Profirhetorik ange­messenes Ende setzen: "Ich bin nur auf Greuther Fürth konzentriert." Was sollte Zulj, der durch seine star­ken Leistungen in der Rückrunde diverse Begehrlichkeiten geweckt hat, auch anderes sagen? Der Profifußball ist nun mal nicht für seine entwaffnen­de Ehrlichkeit bekannt. Wer hinter die Fassade blicken will, muss zwi­schen den Zeilen lesen – oder sich mit Hintergründen beschäftigen.

"Natürlich habe ich Zukunftsplä­ne", räumte der auf dem Platz so tech­nisch versierte Österreicher im Ge­spräch ganz offen ein, "natürlich will ich irgendwann in der Bundesliga oder einen anderen Topliga spielen." Die Frage ist nur wann. Besser früher als später, noch in dieser Saison oder erst ab dem Som­mer 2017, wenn sein Kontrakt in Fürth ausläuft und er die Spielvereini­gung ablösefrei ver­lassen könnte? Ant­worten darauf gibt es nicht. Nur die Perspektive, mit Fürth aufzustei­gen, scheint wenig realistisch.

Bis Ende August läuft die Transfer­periode, ergo wird erst am 1. Septem­ber endgültig Klarheit darüber herr­schen, ob Fürths Präsident Helmut Hack die angestrebte Vertragsverlän­gerung mit Zulj konkret angehen kann oder ein warmer Geldregen die in diesem Jahr ohnehin prall gefüllte Fürther Transferkasse schier über­quellen lässt.

Helmut Hack erwartet Tauziehen um Zulj

Durch den Verkauf von Marco Stiepermann, Benedikt Röcker und Johannes Wurtz nahm der fränki­sche Zweitligist geschätzte 1,4 Millio­nen Euro ein – auf der Gegenseite stan­den keinerlei Ausgaben. Für Zulj müsste wohl die gleiche Summe aufgerufen wer­den. Mindestens.

"Ich wünsche mir, dass er uns helfen wird und bei uns bleibt", sagt Hack, der dem Schützen des golde­nen Tores gegen die Lö­wen nach dem Spiel per­sönlich gratuliert hatte. "Ich habe mich über seine Leistung gefreut." Wohl erst in zweiter Linie aus kaufmännischer Sicht. Mit jedem Tor, mit jeder Vorlage wird Zulj schließ­lich teurer. Eine Schmerz­grenze gebe es im übrigen nicht, ließ Hack wissen und unterstrich damit seine Aussage: "Bis zum 31. August haben wir kei­ne Ruhe."

Womöglich auch, weil Zulj unlängst seinen Bera­ter gewechselt hat. Der Alpenbomber wird jetzt von EMG Mundial Sports vertreten. Die Hamburger Agentur hat solch Größen wie die Nationalspieler Julian Weigl und Max Kru­se unter Vertrag. Und die verdienen bekanntlich in der Bundesliga gutes Geld...

Keine Kommentare