Roßtals Handballer entdecken ihren Mut zu spät

16.9.2015, 15:57 Uhr
Roßtals Handballer entdecken ihren Mut zu spät

© Foto: Zink/JüRa

Der TVR musste auf den aus privaten Gründen verhinderten Spielmacher Dietmar Mathias verzichten und lag nach einem 2:2-Zwischenstand schnell mit 2:9 im Hintertreffen. Zur fehlenden Aggressivität und Entschlossenheit gesellten sich in dieser Phase das Auslassen bester Torchancen und viele technische Fehler, was dem Bayernliga-Absteiger und Meisterschaftsfavoriten die Aufgabe zunächst leicht machte.

Trainer griff ein

Bei einem Neun-Tore-Rückstand zur Pause glaubten wohl selbst die kühnsten Optimisten unter den Zuschauern nicht mehr an eine Wende. Dass es so nicht weitergehen konnte, war auch den Protagonisten auf dem Parkett klar. Trainer Wolfgang Schmidt stellte auf eine 6:0-Abwehr um. Im Angriff sorgte fortan Rückraum-Hüne Christoph Heldauer für Belebung. Beide Maßnahmen sollten sich als wirkungsvoll erweisen.

Zwar dauerte es einige Minuten bis das neue System griff, doch nach einem 11:20-Zwischenstand gelangen den Roßtalern sieben Treffer in Folge. Die Mainfranken gerieten ins Wanken und offenbarten plötzlich auch konditionelle Probleme. Allerdings hatten sie in vielen Situationen das Wurfglück auf ihrer Seite, während die Hausherren mehrmals an Pfosten oder Latte scheiterten.

Beim 22:24 schien die Partie mit lautstarker Unterstützung der Anhänger doch noch zu kippen, aber der mögliche Ausgleich wurde mit Pech verpasst. Die Gäste machten in den Schluss-Sekunden mit dem 26:23 alles klar. Am Ende gab es enttäuschte Gesichter, weil man trotz starker Leistung mit leeren Händen dastand.

Starker Endspurt

„Im Verlauf der ersten Halbzeit hatten wir deutlich zu viel Respekt und spielten viel zu mutlos. Da musste ich die Mannschaft in der Halbzeit schon wachrütteln. Am Ende haben wir aber ein von vielen bereits verloren geglaubtes Spiel fast noch gedreht“, lautete das Fazit von Coach Schmidt.

In der kommenden Woche bekommen es seine Schützlinge erneut mit einem dicken Brocken zu tun. Dann ist man beim TSV Rothenburg zu Gast, der sich wie die Lohrer hohe Saisonziele gesteckt hat und mit dem 25:20 bei der HSV Hochfranken einen gelungenen Start feierte. Knüpft der TVR an die Vorstellung der zweiten 30 Minuten an, fährt er jedoch sicher nicht chancenlos an die Tauber.

Roßtal: Hagen, Butze – D. Schmidt 7, Schmitt, N. Nepf 4, Franke, Gerbing, Schoberth, Brandscher 5/3, Fröschel, C. Nepf 1, Gruber 1, Heldauer 5, M. Schmidt 1.

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