RSV Solidarität Vach unter neuer Leitung

25.1.2018, 11:23 Uhr
RSV Solidarität Vach unter neuer Leitung

© Foto: Thomas Scherer

Im Verein ist Doris Fürsattel (49) seit 42 Jahren, sie war im Zweierkunstradfahren aktiv, "mit mäßigem Erfolg auch bei bayerischen Meisterschaften", wie die Mutter von Martin Fürsattel, einem der Aushängeschilder des RSV Fürth-Vach auch auf internationaler Bühne, erzählt. Trainerin ist sie seit drei Jahrzehnten und will es, ebenso wie Kampfrichterin, auch bleiben. Sportleiterin ist, richtiger: war sie, seit 17 Jahren.

Kein Gedanken ans Aufhören

Und ans Aufhören hatte sie eigentlich keinen Gedanken verschwendet, bis sich eben Julia Riedlinger (20), nach eigenem Bekunden "zuerst mehr aus Spaß", für diesen Aufgabenbereich interessierte. Relativ schnell war dann der Generationenwechsel klar.

Für Doris Fürsattel ist das "kein Problem, denn ich übergebe in gute Hände". Langes Zaudern war ohnehin nicht angesagt, "denn sonst hätte sie es sich vielleicht noch anders überlegt", wie sie mit einem Lachen sagt.

Das Wahlergebnis bei der Hauptversammlung war keine Überraschung: Einstimmig wurde der Jugendstil befürwortet. Man kennt sich eben bestens in der überschaubaren Vacher Radfahrer-Familie, in der sich die innere Verbundenheit der Mitglieder nicht nur im Begriff "Solidarität" im Vereinsnamen erschöpft.

In diesem Fall schon gar nicht, denn Doris Fürsattel nahm ab 2004 die damals sechsjährige Julia Riedlinger als Trainerin unter ihre Fittiche. Mit Erfolg, denn zusammen mit Larissa Schmauß, mit der sie schon seit dem Kindergarten und der Grundschule befreundet ist, gab es mittelfränkische Titel, bayerische Vizemeisterschaften, 2016 Platz zehn bei der "Deutschen" und als Höhepunkt und Abschluss der Karriere im November den Sieg im Bundespokal 2017 im Zweierkunstradfahren zu feiern.

"Da wäre sportlich schon noch was nach oben gegangen", meint die Trainerin. Während ihre langjährige Partnerin auf das Einerkunstrad umsteigt, stellt Julia Riedlinger mit erst 20 Jahren das Wettkampfrad in die Ecke. Warum? "Die Interessen im Leben verändern sich eben", sagt sie; der Freund trotz viel Verständnis, der Beruf als Chemielaborantin fordern mehr Zeit – und die neue Aufgabe im Verein auch, in dem sie künftig weiterhin ein- oder zweimal pro Woche dem Nachwuchs als Trainerin zur Verfügung stehen will.

Mit Rat und Tat zur Seite

Zusätzlich gilt es, am Schreibtisch, am Computer und am Handy die Wettkampfplanung, die Fahrten und Fahrer sowie die Trainingszeiten zu organisieren. Vor allem Letzteres ist momentan alles andere als einfach, weil der gesamte Bodenbereich der eigenen Halle saniert wird und diese zumindest bis Ende April nicht zur Verfügung stehen wird. Da wird für die "Soli" einiges an Flexibilität unumgänglich sein.

Julia Riedlinger will erst einmal alles auf sich zukommen lassen, ist dem Neuen gegenüber aufgeschlossen; schließlich ist ihre Vorgängerin nicht nur als Sportleiterin, sondern vor allem als Betreuerin in den vielen gemeinsamen Jahren so etwas wie ein Vorbild geworden, steht ihr auch jetzt mit Rat und Tat zur Seite, "wenn es gewünscht oder erforderlich werden sollte."

Der Austausch von Interna beim Umgang mit Vereinen, Verbänden und Behörden inbegriffen. Bedenken, dass es nicht klappt, gibt es auf beiden Seiten nicht. "Das passt scho", verteilt Doris Fürsattel schon im Voraus das höchste fränkische Lob und freut sich "auf ein bisschen frischen Wind". Der kann nämlich trotz aller Solidarität auch bei Soli Fürth-Vach nicht schaden.

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