Rückkehr nach Fürth: Fünfstücks Auffassung passte nicht

27.11.2015, 14:01 Uhr
War rund zehn Jahre im Nachwuchsleistungszentrum der Spielvereinung angestellt: Konrad Fünfstück, Trainer des FCK.

© dpa / Uwe Anspach War rund zehn Jahre im Nachwuchsleistungszentrum der Spielvereinung angestellt: Konrad Fünfstück, Trainer des FCK.

Das hat ja nicht lange gedauert. Kaum war das dritte Spiel, das Konrad Fünfstück als Cheftrainer des FCK coachen durfte, richtig angelaufen, da fand sich der 35-Jährige schon auf der Tribüne wieder. 40 Minuten waren in Sandhausen um, da befahl Schiedsrichter Thorsten Schriever Fünfstück aus dem Innenraum, da sich dieser unsportlich gegenüber dem vierten Offiziellen geäußert hatte. Nach nicht einmal 230 Minuten als Zweitliga-Coach holte sich Fünfstück eine Geldstrafe über 1500 Euro, zahlbar an den DFB, ab.

FCK: Finanzielle Stabilisierung auf niedrigem Niveau

In Kaiserslautern wird diese Episode kaum groß aufgehängt werden – die Roten Teufel haben andere Sorgen, die Kurve zeigt nach unten. Nach dem Abstieg 2012 hatten die Lauterer drei Jahre lang um den Aufstieg gekämpft. Einer gegen Hoffenheim verlorenen Relegation folgten zwei vierte Plätze. Im vierten Anlauf sollte es unter Trainer Kosta Runjaic endlich klappen. Zumal der 1. FCK auf Grund seines finanziellen Engpasses wohl auf Dauer nur an den prallen Fleischtöpfen der Bundesliga genesen kann. Auch wenn Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz auf der vor Kurzem über die Bühne gegangenen Mitgliederversammlung betonte, unter seiner Führung habe man sich stabilisiert, so gehen Kenner der Materie davon aus, dass diese Stabilisierung auf für den FCK eher niedrigem Niveau erfolgte.

Ein Indiz mag die Trainerrochade sein. Als Runjaic nach verpatztem Saisonstart beurlaubt wurde, holte man nicht einen gestandenen und teuren Coach, sondern gab Konrad Fünfstück eine Chance, der die U23 des FCK trainiert hatte. In der vergangenen Saison war er mit dieser Mannschaft in der Regionalliga Südwest auf dem vierten Rang gelandet.

Fünfstücks Fußballauffassung passte nicht zu der des Kleeblatts

Fünfstück wechselte 2013 von der SpVgg, wo er rund zehn Jahre lang im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) auf verschiedenen Positionen gearbeitet hatte, in die Pfalz, wo er Leiter des NLZ wurde. In Fürth hatte Fünfstück bereits Mannschaften trainiert, zuletzt die U23. Dabei war er mit seinem Spielstil allerdings mit der Vereinsphilosophie kollidiert. Während man beim Kleeblatt, auch aus Ausbildungsgründen, traditionell den gepflegten Flachpass bevorzugt, steht Fünfstück für die rustikale Auslegung. Harte Zweikämpfe suchen, hinten dicht machen, weite Schläge nach vorne, schneller Abschluss – zum seit jeher kampfbetonten Spektakel auf dem Betzenberg mag diese Auslegung des Fußballs sogar ganz gut passen.

Nachdem Fünfstück nach seinem Amtsantritt am 23. September zunächst als Interimscoach arbeitete, bekam er am 22. Oktober die Beförderung zum Chefcoach bis Juni 2017. Die Bilanz des gebürtigen Bayreuthers ist bisher gemischt. Inklusive Pokal gab es drei Siege, ein Remis und vier Niederlagen. Wollen die Lauterer noch Anschluss nach vorne finden, ist ein Sieg in Fürth Pflicht. Allerdings fehlt eine Reihe von Stammspielern. Darunter der Ex-Fürther Markus Karl, der sich am vergangenen Spieltag beim 1:1 gegen den FSV Frankfurt die Gelb-Rote Karte einhandelte.

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