Schaulaufen des Bundesligaaufsteigers zur Meisterschaft

16.5.2016, 20:44 Uhr
 Schaulaufen des Bundesligaaufsteigers zur Meisterschaft

© Foto: Sportfoto Zink

Wie unwahrscheinlich das ist, zeigte die Mannschaft von Trainer Robert Andersson gegen den dreifachen Deutschen Meister eindrucksvoll. Mit einer farbenfrohen Choreografie wie schon gegen den THW Kiel starteten Fans und Mannschaft ins Weltrekordspiel, in dem die Hausherren und auch die Gäste aus dem Ruhrgebiet ein wahres Feuerwerk zündeten. „Das war ein Riesen-Push“, war der siebenfache Torschütze Nikolai Link selbst nach der Partie noch begeistert, denn es sei schon schwer, sich am Ende so einer Saison immer wieder aufs Neue zu motivieren.

Doch der Kulisse angemessen war der Auftritt beider Teams; ein Höhepunkt jagte den nächsten. Schon nach drei Minuten brachte Mario Huhnstock mit einer Siebenmeterparade die Arena zum Überschäumen. „Danke, dass wir an diesem Event teilhaben durften“, meinte Essens Trainer Stephan Krebietke später. Zwischen der 11. und der 18. Minute übertrafen sich dann beide Teams mit schnellen Toren, schraubten den Spielstand von 5:4 auf 11:11.

Doch nicht nur Huhnstocks Paraden sorgten für Stimmung: Seine Teamkollegen lieferten ein Traumtor nach dem anderen ab. Eines der schönsten gelang Ole Rahmel, der den Essenern erst den Ball klaute und sich dann gar nicht erst die Mühe eines Konters machte sondern noch vor der Mittellinie zum 15:11 ins leere Tor warf – die Gäste hatten wegen einer Zeitstrafe keinen Keeper im Tor.

Auch der zweite schöne Treffer ging auf Ole Rahmels Konto, der von Oliver Heß herrlich mit einem Zuspiel hinter dem Rücken bedient worden war (17:12). Bis zur Pause spielte sich der HCE immer mehr in einen Rausch, der im 21:14-Zwischenstand mündete.

Dass die Erlanger auch nach der Pause noch nicht genug hatten, demonstrierten Denni Djozic und Oliver Heß mit einem herrlichen Kempa-Trick zum 22:14. Dann kam die Zeit von Joshua Schlüter, der für die Essener mit vier Toren entscheidend dazu beitrug, dass der Erlanger Vorsprung beim 27:25 in der 47. Minute auf nur noch zwei Tore geschrumpft war.

„Wir mussten für unsere Tore in der zweiten Hälfte mehr arbeiten“, sagte Trainer Robert Andersson nach der Partie. Und die Arbeit trug Früchte: Der Vorsprung wuchs binnen weniger Minuten wieder auf sechs bis sieben Tore an. „Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga verloren“, zeigte sich Gästecoach Krebietke dennoch zufrieden mit der Leistung seines Teams.

Freudengesänge

Während sich die Spieler in Sachen Meisterschaft noch bescheiden gaben, kannte die Freude der Fans über den so gut wie gelungenen Titel-Coup keine Grenzen. Schon als das Spiel noch lief tönte es: „Oh, wie ist das schön“ von den Rängen – selbst der einzelne Essener Fan, der die weite Reise mitgemacht hatte, dürfte da mitgesungen haben. Nach dem Schlusspfiff wollte sich die Arena noch lange nicht leeren, dabei ist die eigentliche Aufstiegs- und dann ganz sicher auch Meisterfeier, erst für das letzte Heimspiel gegen Aue geplant.

Selbst Trainer Robert Andersson, der sich erstmals mit auf die Ehrenrunde begeben und dann in die Kabine zurückgezogen hatte, wurde von den HC-Anhängern noch einmal aus der Kabine zurückgerufen, um sich feiern zu lassen. „Das war einfach eine tolle Kulisse“, sagte er.

HC Erlangen: Stochl, Huhnstock; Theilinger (4), J. Link (2), Herbst (1), Nienhaus, Heß (2), Djozic (1), Bissel (2), Rahmel (6), Stranovsky (7/6), Rivesjö (1), N. Link (7), Thümmler. Tusem Essen: Bliß, Heissenberg; J. Ellwanger (1), Schlüter (4), Keller (3), Hegemann (10/1), Predragovic, L. Seidel, Tovornik, Ridder (2), Trodler (4), M. Seidel (1), L. Ellwanger, Pöhle (1).

Zuschauer: 8308. Schiedsrichter: Van Hoang Chung/Jannik Otto. Zeitstrafen: 10 Min. (Heß (2), Rahmel, Rivesjö, N. Link) – 14 Min. (J. Ellwanger (2), Hegemann (2), Tovornik, M. Seidel, Pöhle). Rote Karte: Tovornik (55.) Siebenmeter: 6/6:1/2 Torfolge: 0:1, 1:1, 2:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:3, 5:3, 5:4, 6:4, 6:5, 7:5, 7:6, 7:7, 8:7, 8:8, 9:8, 9:9, 10:9, 10:10, 11:10, 11:11, 12:11, 13:11, 14:11, 15:11, 16:11, 16:12, 17:12, 17:13, 18:13, 18:14, 19:14, 20:14, 21:14 (Pausenstand), 22:14, 22:15, 22:16, 22:17, 23:17, 23:18, 24:18, 24:19, 25:19, 25:20, 26:20, 26:21, 27:21, 27:22, 27:23, 27:24, 27:25, 28:25, 29:25, 30:25, 31:25, 31:26, 32:26, 33:26 (Ende).

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