Schickhardt: Ein Anwalt steht im 50+1-Sturm

7.11.2017, 10:57 Uhr

Der Streit um die endgültige Machtübernahme von Martin Kind beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 geht weiter. Die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 monierte am Montag die Rolle des Anwalts Christoph Schickhardt. Der Jurist, der in der Vergangenheit auch mehrfach für den 1. FC Nürnberg tätig war, arbeite bei der Übernahme der Mehrheitsanteile sowohl für Kind als auch den Stammverein, also für den Käufer und den Verkäufer.

"Daher fordern wir Herrn Schickhardt zur Niederlegung seiner aktuell mit Herrn Kind und 'Hannover 96' in Zusammenhang stehenden Mandate auf", heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Anwalt wies jedoch zurück, dass er – wie behauptet – den Verein beim Verkauf der Anteile der Hannover 96 Management GmbH an Kind vertreten habe. "Das stimmt nicht, das ist aus der Luft gegriffen", sagte Schickhardt der Deutschen Presse-Agentur. Er nannte den Vorwurf einen "Verzweiflungsakt einer Opposition, die gescheitert ist".

Er vertrete den Verein, die Profifußballgesellschaft und Kind gemeinsam bei dem Antrag, von der DFL eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel zu erhalten. Es sei eine Vorgabe der Deutschen Fußball Liga, dass dies ein Anwalt tun müsse. Kind ist einer der großen Kritiker der 50+1-Regel im deutschen Profifußball, nach der Investoren nicht mehr als 49 Prozent der Klub-Anteile halten dürfen. Der Unternehmer will aufgrund seines 20-jährigen Engagements von einer Ausnahmeregel Gebrauch machen, die eine Mehrheits-Übernahme zulässt.

Dazu hat der Vereinsvorsitzende einen Antrag bei der DFL gestellt, die eine Entscheidung bis zum Jahresende angekündigt hat. Die klubinterne Opposition versucht indes eine einstweilige Verfügung gegen Kinds Pläne zu erwirken. Das Landgericht Hannover wird im Laufe der Woche darüber entscheiden.

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