Schiedsrichter leitete Siegtreffer der Ice Tigers ein

14.10.2012, 21:17 Uhr
Schiedsrichter leitete Siegtreffer der Ice Tigers ein

© Rolle

Ohne Fünf (Brett Festerling, Tim Schüle, Vitalij Aab, Yan Stastny und Patrick Buzas fehlten allesamt verletzungsbedingt), aber erstmals mit Verteidiger Peter Lindlbauer, traten die Nürnberger die Reise zu den Adler-Jägern antreten. Die Krefelder hatten bekanntlich am Freitag mit einem 5:1-Husarenstück in Mannheim aufhorchen lassen und damit die Ice Tigers auch in der Tabelle überholt.

Die Tomlinson-Schützlinge wussten also, was im Krefelder Königs-Palast auf sie zukommen würde – entsprechend konzentriert gingen sie von Beginn an zu Werke, wollten sich nicht nachsagen lassen, wieder nur 20 Minuten (wie bei den Auftritten in Wolfsburg und zu Hause gegen München) präsent gewesen zu sein.

Es galt vor allem, die 1:3-Schmach vom Freitag zu tilgen, als die Ice Tigers nie richtig ins Spiel fanden und dafür die verdiente Quittung erhielten. Das sollte in Krefeld nicht passieren, doch auch gestern gerieten Reimer und Co. zunächst in Rückstand, obwohl die Gäste bis zu jener neunten Minute die dominierende Mannschaft waren. Dann aber liefen die Nürnberger in einen schulmäßigen Krefelder Konter, den Andreas Driendl erfolgreich abschloss.

Die Gäste zeigten sich von diesem Gegentor aber unbeeindruckt, drängten auf den Ausgleich, der ihnen im ersten Drittel trotz einiger guter Einschussmöglichkeiten (Borer 15., Jaspers 16.) jedoch nicht gelang. Das holten sie aber im zweiten Abschnitt blitzschnell nach. Gerade einmal 20 Sekunden waren gespielt, da bugsierte Steven Rupprich mit seinem erster DEL-Treffer für die Ice Tigers den Puck im dritten Versuch endlich über die gegnerische Torlinie.

1:1 – die Ice Tigers waren wieder im Spiel. Doch die Freude im Gästelager hielt nicht lange, denn nur zwei Minuten später landete die Scheibe erneut im Nürnberger Gehäuse. Wie sie dort hinkam, sorgte für reichlich Rätselraten. Irgendwie hatte Krefelds Patrick Klöpper das Spielgerät so abgefälscht, dass es in hohem Bogen über Tyler Weiman hinweg in die Maschen flog. Die Proteste des Nürnberger Keepers blieben beim Schiedsrichtergespann ungehört – die Ice Tigers lagen wieder zurück.

Und von diesem Rückstand erholten sich die Gäste diesmal nicht so schnell. Krefeld riss die Initiative mehr und mehr an sich, war dem 3:1 näher als die Gäste dem Ausgleich und verdiente sich so die knappe Führung im Nachhinein. Die Ice Tigers wankten, aber sie fielen nicht. Im Gegenteil, nach der zweiten Pause kamen sie mit neuer Energie zurück auf das Eis, konnten noch einmal einen Gang höherschaltgen und die spannungsgeladene Partie tatsächlich zu ihren Gunsten drehen.

Zunächst aber galt es, noch eine fast vierminütige Unterzahl heil zu überstehen, was den Gästen in imponierender Manier gelang. Rupprich und Yasin Ehliz zeichneten sich in dieser Phase (47. bis 50.) besonders aus, warfen sich mehrmals in gegnerische Schüsse. Wieder komplett, traf Eric Chouinard (52.) zum 2:2. Und um das Nürnberger Glück perfekt zu machen, traf Steven Reinprecht sogar noch zum 3:2 – dank gütiger Mithilfe von Schiedsrichter Roland Aumüller, der einen Krefelder Befreiungsschlag stoppte und damit den Gästen die Chance zum Siegtreffer (unfreiwillig) ermöglichte. Wie dann Reinprecht die Gelegenheit beim Schopfe packte, war allerdings sehenswert. Fünf Minuten später waren der erste Nürnberger Auswärtssieg Fakt und der Frust vom Freitag vergessen.

Krefeld: Langkow – Ehrhoff, Pavlikovsky; Akdag, Robar; Sonnenburg, Meyers; Zerrressen – Vasiljevs, Pietta, Blank; Schymainski, Voakes, Methot; Klöpper, Driendl, Ostwald; Orendorz, Kretschmann, Hanusch / Nürnberg: Weiman (56:56-57:06 Hertel) – Pollock, Leask; Borer, Lindlbauer; Nowak, Butenschön – Ehliz, Rupprich, Pföderl; Reimer, Reinprecht, Frosch; Kaufmann, Jaspers, James; Bayda, Chouinard / SR: Aumüller/Lenhart (Planegg/Kassel) / Zuschauer: 3976 / Strafminuten: Krefeld 14 – Nürnberg 18 (Kaufmann, Reimer je 4, Borer, Bayda, Ehliz, Frosch, Butenschön je 2) / Tore: 1:0 (8:03) Driendl, 1:1 (20:20) Rupprich (Ehliz/Pföderl), 2:1 (22:41) Klöpper, 2:2 (51:25) Chouinard (Bayda), 2:3 (54:24) Reinprecht (Borer, 5-4).

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